Hochspannung am Timmendorfer Strand: Drei Kandidaten traten bei der Wahl am 22. April gegen die amtierende Bürgermeisterin an, und einer hat beste Chancen, das höchste Amt in der Gemeinde anzutreten. Bei dem eigentlich sensationellen Ergebnis von 47,8% (Kara: 32,1%) fehlen ihm allerdings noch rund zwei Prozent der Wählerstimmen. Und so bereitet man sich auf die nächste spannende Runde vor: Am 6. März findet - gleichzeitig mit der Kommunalwahl - die Stichwahl statt, aus der entweder Hatice Kara oder ihr Herausforderer Robert Wagner als Sieger hervorgehen wird.
Der ambitionierte Herausforderer stammt zwar aus Aachen, ist aber bereits seit Juli 2017 in Timmendorfer Strand aktiv und hat mit seinem Programm ebenso wie mit seiner Bürgernähe bereits viele Sympathien gewonnen. Viele Timmendorfer haben ihn persönlich kennengelernt, bei Vereinstreffen, bei Veranstaltungen oder einfach beim Klönschnack irgendwo in der Gemeinde. Der 40jährige Regierungsamtsinspektor bringt einige Erfahrungen im Verwaltungsmanagement mit. Zu seinen Zielen gehört unter anderem ein Bürgerdialog beim Straßenbau, eine Chancen- und Risikobewertung bei Bauprojekten mit besserer Bauüberwachung und nicht zuletzt die Förderung von bezahlbarem Wohnraum.
Hatice Kara startete vor sechs Jahren als „Bürger-Bürgermeisterin“ in Timmendorfer Strand und hat seitdem einige diffizile Aufgaben gemeistert. Dazu gehören die notwendigen Straßensanierungen, die in ihrer Amtszeit vorgenommen wurden, der Ankauf und die Erschließung neuer Baugebiete, die Fertigstellung des Fischereihofs am Hemmelsdorfer See und etliche Planungen, die darauf warten, umgesetzt zu werden. Eine besondere Herausforderung ist die Zukunft der Timmendorfer Eishalle, deren Fortbestand trotz der klaren Befürwortung durch ein Bürgerbegehren noch immer nicht sicher ist.
Beide Kandidaten treten zwar parteilos an, werden jedoch von den örtlichen Parteien unterstützt: Hatice Kara von der SPD, Robert Wagner von CDU, FDP, WUB und von den GRÜNEN.