Die Entscheidung ist gefallen: die Siegerin des 4. Timmendorfer Literaturpreises, der alle zwei Jahre vergeben wird, heißt Christiane Schulze-Mahrenholz und kommt aus Pansdorf. Zusammen mit Marc Freund aus Langballing bei Flensburg und Priska Kleiner aus Ehingen bei Ulm gehörte sie zu den drei Finalisten, die eine fünfköpfige Jury vor einigen Wochen ausgewählt hatte.
„Wir hören auch erst heute das vertonte Endergebnis“, erklärte Jury-Mitglied Ulrich Herrmann den leider nicht sehr zahlreichen Gästen, die am Freitagabend, den 27. April, in der Timmendorfer Trinkkurhalle neben den Finalisten und deren Familien sowie einigen offiziellen Vertretern erschienen waren. Neben Ulrich Herrmann gehörten zur Jury Martina Küster, Barbara Piel, Luzia Rohde und Joachim Nickel. Sie hatten alle 60 eingesendeten Geschichten gelesen und anschließend die drei Preisanwärter darüber informiert, dass sie ihre Literatur-Stücke zu Hörspielen umarbeiten sollten. Denn das war diesmal die Herausforderung bei dem Wettbewerb unter dem Motto „Freigeschwommen… dieses schöne Gefühl.“ Zu Beginn der Veranstaltung wurde zunächst die Reihenfolge der Darbietungen ausgelost. Die Glücksfee spielte dabei Olivia Kipf, OGT-Schülerin und Saxophonistin des OGT-Sextetts unter der Leitung von Dr. Axel Ster, das in den Pausen zwischen den einzelnen Hörspielen für musikalische Unterhaltung sorgte. Zum Auftakt schickte Marc Freund, der am Ende auf Platz zwei kam, die Zuhörer auf „Freifahrt“, eine wendungsreiche, akustisch treffend untermalte 15-minütige Krimigeschichte mit einem verblüffenden Ende. Im zweiten vorgestellten Beitrag mit dem Titel „Lebensgefühle“ der späteren Siegerin Christiane Schulze-Mahrenholz hält ein Paar ein Zwiegespräch. In rund sieben Minuten, begleitet von Meeresrauschen, findet ein erblindeter Mann durch seine im Rollstuhl sitzende Partnerin ein wenig Lebensfreude wieder und entdeckt, dass man auch „mit Händen und Ohren sehen kann.“ Platz drei belegte bei der Vorstellung und beim Endergebnis Priska Kleiner. Mit fast 30 Minuten war ihr Beitrag der längste, hatte aber mit „M“ den kürzesten Titel. Erzählt wird die fabelartige Geschichte einer Seekuh auf der Suche nach Erfüllung und Freiheit. Auf ihrer Reise zu sich selbst trifft sie viele skurrile Artgenossen, die ihre Einstellung zum Leben und zu sich selbst verändern.
Nachdem Rainer Steen, stellvertretender Bürgermeister von Timmendorfer Strand, allen Jurymitgliedern ein kleines Geschenk als Dankeschön für ihre Mühe überreicht hatte, übernahm Bürgervorsteherin Anja Evers die Siegerehrung. Die Preisträger erhielten eine bunte Tüte mit Timmendorfer Präsenten und einen Blumenstrauße sowie 150 Euro für den 1. Platz, 100 Euro für den zweiten Platz und für den dritten Platz einen Wochenendaufenthalt, gesponsert vom Maritim Seehotel. Alle Geschichten werden in Kürze auf der Internetseite der Gemeinde www.timmendorfer-strand.org veröffentlicht.
Text: Sylvia Pluschke · Foto: Brigitte Arms