Das Wetter hat es diesmal gut gemeint mit den Beachvolleyball-Fans: allen negativen Prognosen zum Trotz blieb es trocken, zeitweise sonnig - und damit stieg die Stimmung stündlich, während sich in der Ahmann-Hager-Arena an der Timmendorfer Seebrücke spannende Szenen abspielten.
Rund 60.000 Zuschauer erlebten an den vier sportlichen Tagen die 23. Titelkämpfe an der Ostsee und verwandelten den Center Court am Strand immer wieder in einen stimmmungsreichen Hexenkessel. Temperamentvoll und spannend präsentierten die Beachvolleyball-Damen ihr Finale: Laura Ludwig und Kira Walkenhorst (Hamburger SV) traten schwungvoll an gegen die Überraschungsfinalistinnen Teresa Mersmann/Isabel Schneider (TSV Bayer 04 Leverkusen) an. Nach etlichen „heißen“ Szenen entschieden die Favoritinnen Ludwig-/Walkenhorst das Spiel mit einem 2:0 für sich.
Bei der Siegerehrung wurde Kira Walkenhorst dann als „wertvollste Spielerin“ ausgezeichnet. Feierlich übergab ihr Olympiasieger und Sky-Experte Jonas Reckermann den MVP Ward der Sport Bild, begleitet von stürmischem Beifall aus den dicht besetzten Rängen. „Kira Walkenhorst ist bekannt für ihr sehr gutes Angriffs- und Blockspiel und hat bei diesem Turnier sehr variabel gespielt, daher gebührt ihr der Preis und ausnahmsweise mal keine Ehrung für Laura Ludwig“, erklärte die Beachvolleyball-Legende. Als Siegprämie erhielt das Damen-Team einen smart „forfour“ vom Titelsponsort „smart“. Außerdem dürfen sich die Siegerinnen über eine Einladung zum Ägypten Champions Cup am 18. und 19. Dezember freuen.
Im Finale der Herren gab es dann eine wirkliche Überraschung: Das Nachwuchsduo Armin Dollinger/Clemens Wickler (VfR Garching/TV Bad Tölz) spielte hervorragend gegen das Nationalteam Jonathan Erdmann/Kay Matysik (VCO Berlin) und entthronte die Meister mit einem Dreisatz-Krimi, der mit 18:21, 23.:21 und 15.:11 zugunsten der Newcomer entschieden wurde. Dass sich Clemens Wickler im Spielverlauf mit Schiedsrichter Munir Fattah anlegte, sogar wegen unsportlichen Verhaltens die rote Karte kassierte, wurde ihm letztlich doch verziehen. Die exzellenten Aufschläge und sehr guten Abwehrleistungen wurden mit Beifall honoriert, als sie schließlich den Tie-Break mit 15:11 entschieden. Mit diesem Sieg ist Clemens Wickler, der schon U19-Weltmeister wurde, mit seinen 20 Jahren der jüngste Deutsche Meister aller Zeiten. „Dieser Titel bedeutet uns unwahrscheinlich viel“, bekennt er; „wir wollen in die Weltspitze kommen, und da war dieser Erfolg ein wichtiger Schritt - ab er wir brauchen wohl auch noch ein paar Wochen, um es wirklich zu realisieren.“ - Als Siegprämie kann sich das junge Duo über einen smart „forfour“ freuen, und beide fahren ebenfalls zum Ägypten Champions Cup.
Insgesamt war es ein tolles Wochenende für die jungen Teams, denn mit Tim Holler/Jonas Schröder (SV Fellbach/TGM Gonsenheim) sicherten sich zwei weitere Nachwuchstalente die Bronzemedaille. Sie besiegten Markus Böckermann/Lars Flügge (Club an der Alster) mit 21:16 und 21:17. „Für uns war es ein fantastisches Turnier“, resümierte Joachim Nitz, Geschäftsführer der Timmendorfer Strand/Niendorf Tourismus GmbH, bei der abschließenden Pressekonferenz, „wir haben hier Weltklasse-Leistungen gesehen!“
Jetzt freuen sich die Fans auf die kommende Saison und die nächsten Deutschen Beachvolleyball-Meisterschaften in der Ahmann-Hager-Arena am Timmendorfer Strand.