Wer seinen Nachbarn einen „guten Rutsch“ gewünscht hatte, der wurde an diesem Tag erhört: ganz schön rutschig und glatt war der Weg den Berg hinauf zu Timmendorfs Trinkkurhalle, dem traditionellen Ort für Versammlungen der Gemeinde. Am 10. Januar stand das wichtigste Treffen des Jahres auf dem Programm, der Neujahrsempfang mit Reden, Ehrungen und mit Musik.
Nicht ganz so eng wie sonst, aber doch gut besetzt war es in der Trinkkurhalle, wo man die Gäste an diesem eisigen Tag mit Sekt und köstlichen Hefebällchen erwärmte, bevor der bekannte „Dialog“ zwischen Bürgermeisterin Hatice Kara und Bürgervorsteherin Anja Evers begann. Die bereits vertraute gemeinsame Ansprache zum Jahresbeginn beinhaltete auch diesmal etliche Informationen zum „Stand der Dinge“ und viele Pläne für die folgenden Monate. Im Rückblick spielte vor allem die Eröffnung des Leuchtturmprojekts Fischereihof in Hemmelsdorf eine Rolle, ebenso die Feierlichkeiten zum 150jährigen Bestehen des Ostseebades, zu denen der Archivar Dr. Heiner Herde mit seiner Bilderausstellung und seinen geschichtlichen Vorträgen einen „unschätzbar großen Beitrag“ geleistet hat.
Zu den Plänen für das Jahr 2016 zählen unter anderem die Erschließung nach B-Plan zum Bau eines Lebensmittelmarktes und die Schaffung von Wohnraum in der sogenannten Blumenkoppel in Niendorf, so man spätestens 2017/2018 eine Reihe „Neubürger“ begrüßen möchte. Willkommen sind vor allem Familien, denn: „Machen wir uns nichts vor: Die größte Gefahr, die unserer Gemeinde droht, ist die demographischen Entwicklung, so wie sie überall im Land anzutreffen ist. Wir müssen die Anzeichen ernst nehmen und kosequent Anreize schaffen, um junge Familien mit Kindern in unsere Gemeinde zu ziehen“, mahnte Hatice Kara, die im Anschluss auch einen Bericht über die zahlreichen Investitionen an den örtlichen Schulen folgen ließ.
Im Mittelpunkt des festlichen Tages standen allerdings die Danksagungen und Ehrungen an Bürger, die sich auf vielerlei Art für die Gemeinde engagiert haben. Hier wurde vor allem das Engagement für Timmendorfs Flüchtlinge betont. „Die Betreuung von geflüchteten Kindern, Frauen und Männern ist ohne die ehrenamtliche Unterstützung nicht zu leisten“, lobte die Bürgermeisterin jene Menschen, die sich um die rund 152 Neuankömmlinge in der Gemeinde kümmern, mit Deutschförderung, Fahrdiensten, Dolmetschertätigkeiten, psychologischer Beratung, Lotsendiensten, Unterstützung von Begegnungs-Veranstaltungen und der Annahme und Weitergabe von Sachspenden.
Weitere Ehrungen an verdiente Bürger der Gemeinde gingen an Harm-Halfdan Weihe von der Freiwilligen Feuerwehr Hemmelsdorf, an Gisela Bartels vom Singekreis Timmendorfer Strand, Martin Scheel für sein politisches Wirken u.a. als stellvertretender Vorsitzender im Sport- und Jugendausschuss und als Vorsitzender im Ausschuss für Umwelt und Verkehr, Helga Schütt, Leiterin des Seniorentreffs, für ihr politisches Wirken als Gemeindevertreterin und 2. stellvertretende Bürgervorsteherin und den Hotelier Rohlf von Oven für sein politisches Wirken innerhalb von vier Wahlperioden in verschiedenen Ausschüssen. Nicht anwesend (wahrscheinlich wegen der eisigen Wege) waren Gisela Steinhardt-Rabe, die für ihr politisches Wirken innerhalb von vier Wahlperioden geehrt wurde, Wilhelm-Kristian Föllmer, der in verschiedenen Ausschüssen tätig war, Klaus Muuß für sein politisches Wirken als wählbarer Bürger im Bäderausschuss und Heiner Schlie als wählbarer Bürger in verschiedenen Ausschüssen. Außerdem gab es Ehrungen im sportlichen Bereich, unter anderem für die 1b Eishockey-Herrenmannschaft EHCT 06, die Meister der Landesliga Nord.
Viel Beifall gab es für die engagierten Gemeindemitglieder, die sich schwungvoll bedankten. Für gute Stimmung sorgten auch die Folk-Band „Stringwind“ mit Angelika Eger, Pat Rhodes, Volker Stoob und Volker Hahm und nicht zuletzt die Gäste selbst, die das Wiedersehen vieler bekannter Gesichter mit fröhlichem Klönschnack feierten.