Harmonie am See: Wie in jedem Jahr trafen sich die Klingberger zum traditionellen Neujahrsbrunch im Haus des Gastes. Gastgeber waren wieder die örtliche VHS, vertreten durch ihre Vorsitzende Helga Vocke, und der Kulturverein Kleine Waldschänke mit dem Vorsitzenden Peter Kappel. Und wie immer war der lichtdurchflutete Raum mit Seeblick bis auf den letzten Platz besetzt - nicht zuletzt, weil sich niemand das köstliche Buffet aus den heimischen Hobbyküchen entgehen lassen wollte.
Mit Stolz und Begeisterung berichteten Peter Kappel und Helga Vocke von der erfolgreichen Arbeit ihrer gemeinnützigen Kulturvereine. Die Vorsitzende der Volkshochschule Klingberg erinnerte an die gelungene Feier anlässlich des 70-jährigen Jubiläums, die im Sommer im kleinen Park am See stattfand. Viele Aktionen und ein interessantes Programm, für das sich immer mehr Einheimische begeistern, haben auch wieder neue Mitstreiter motiviert: „Wir begrüßen Sabine Hannes und Hans Rutkat im Vorstand“, freute sich Helga Vocke und wies hin auf das aktuelle Programm, das jetzt bei der VHS erhältlich ist und dessen Kurse im Haus des Gastes und in der Kleinen Waldschänke stattfinden werden.
Das gemütliche kleine Backsteinhaus an der Ecke Seestraße/Uhlenflucht ist eine Attraktion für sich. „Wir haben jetzt auch ein neues Reetdach“, betonte Peter Kappel vom Kulturverein Kleine Waldschänke. Innerhalb nur einer Woche wurde das marode Dach des historischen Gebäudes durch neues Reet ersetzt, „unterstützt mit 10.000 Euro vom Land und 5.000 Euro von der Gemeinde.“
Dass die Gemeinde gern dabei ist, wenn es gilt, das Kulturprogramm in Klingberg zu fördern, betonte Bürgermeister Volker Owerien. Wie in jedem Jahr war er der Einladung zum Neujahrsbrunch gern gefolgt, wie er in seiner kurzen Rede betonte und darauf hinwies, dass er die ausführlichere Ansprache ja bereits beim Neujahrsempfang in Scharbeutz gehalten hatte. „Sie tragen zum kulturellen Miteinander bei“, lobte er die Freiwilligen der beiden Vereine, „vor allem für unsere Neubürger ist es toll, wenn sie bei ihren Veranstaltungen die Nachbarschaft treffen und ins Gespräch kommen können. Ich bitte Sie, mit diesem Engagement nicht nachzulassen. Dies ist ein Stück Lebensqualität, nicht nur für den ländlichen Raum.“
Für mehr Lebensqualität bieten beide Kulturvereine eine ganze Reihe interessanter und origineller Kreativ-, Sprach- und Gesundheits-Kurse. So können Sie bei der VHS Klingberg die Reize der chinesischen Tuschemalerei ebenso kennenlernen wie die swingende Kunst des Western Line Dance, an einem Nähkurs teilnehmen oder Kartenspiele wie Doppelkopf lernen, sich mit der Feldenkrais-Methode befassen oder sich bei Yin Yoga entspannen. Weitere Infos, auch für rechtzeitige Anmeldung, finden Sie im Internet auf der Homepage www.vhs-klingberg.de. In der Kleinen Waldschänke können Sie übrigens alle vierzehn Tage donnerstags jeweils um 18.00 Uhr ihre Schachkünste erproben, und am 5. Februar um 11.00 Uhr findet der erste Klönschnack statt.
Dass Kreativität und Freigeist in Klingberg schon immer eine große Rolle gespielt haben, demonstrierte ein Rückblick in Bildern, den Peter Kappel während des Neujahrsempfangs zeigte. Seit der Gründer Paul Zimmermann gemeinsam mit seinem Gesinnungsfreund Eduard Seiler um die vorletzte Jahrhundertwende in Klingberg mit Obstbau, fortschrittlicher Kultur und Architektur und nicht zuletzt mit Freikörperkultur (im heutigen „Ferienparadies Klingberg“) von sich reden machte, ist der beschauliche Ort zwischen Wald und See im Gespräch geblieben. Nicht zuletzt durch seine Künstler: zahlreiche Ausstellungen in der Kleinen Waldschänke werden mit Interesse verfolgt, und auch in der Musik gibt es außergewöhnliche Talente. Eines der besonders herausragenden ist zweifellos Leonardt Schwerdtfeger: Der 15jährige Klingberger Jung-Pianist begeisterte zum Auftakt des Neujahrsempfangs mit einem schwungvollen Rachmaninov und berührte mit einer gefühlvoll-brillanten Eigenkomposition das andächtig lauschende Publikum.
Einen Rückblick auf die freizügigen Anfänge in Klingberg gewinnen Sie übrigens auch mit der DVD „Das Lichtkleid“ von Anne Schmidt-Hollenberg.