Nils Landgren ist voller Vorfreude: „Es gibt etwas zu feiern! Denn JazzBaltica wird 30 und wir veranstalten eine große Jazz-Party direkt am Meer mit vielen alten und neuen Freunden.“ Dass seine Party trotz der aktuellen Corona-Krise wieder am Timmendorfer Strand stattfinden wird, davon ist der künstlerische Leiter der JazzBaltica überzeugt. „Bis zum Jubiläumsfest im Juni wird das alles vorbei sein“, meint er optimistisch und untermalt seine Hoffung einem fetzigen Trompeten-Sound am Strand.
Vom 18. bis zum 21. Juni findet mit JazzBaltica in Timmendorfer Strand wieder ein langes Wochenende voller Jazz direkt am Meer statt. Auf dem Festivalgelände rund um den Strandpark treffen große Namen des Jazz auf junge Talente und internationale Stars auf Formationen aus der Region.
Mit dabei sind in diesem Jahr unter anderem Raul Midón, Wolfgang Muthspiel, Viktoria Tolstoy und Bands wie die NDR Bigband, die Dirty Loops, die Jazzrausch Bigband und das JazzBaltica Ensemble Special Edition mit Musikern wie Michael Wollny, Ulf Wakenius, Wolfgang Haffner, Leszek Możdżer, Katja Riemann und Cæcilie Norby. Neben den Konzerten auf der Maritim MainStage im Festsaal des Maritim Seehotel Timmendorfer Strand erwarten die Besucher 32 kostenfreie Veranstaltungen im OpenAir-Bereich rund um den Strandpark.
Das Festivalgelände
Direkt am Strand treten Künstler in der Reihe @the beach auf. Ein paar Schritte weiter liegt die Rotunde der Trinkkurhalle, die zum JazzCafé wird. Hier finden neben Konzerten außerdem Talks mit Festivalmusikern statt. Eine OpenAir-Bühne schließt sich an das Gebäude an und bietet Musikern aus der Region sowie Nachwuchskünstlern ein Podium. Ringsherum und angrenzend an die Promenade liegt der Strandpark, der unter hohen Bäumen Platz für Picknicks und Spaziergänge bietet. Der JazzClub, in dem sich die Festivalkünstler am späten Abend zu lockeren Sessions zusammenfinden, ist in der 73Bar im Maritim Seehotel Timmendorfer Strand beheimatet. Im Hotel zu finden ist außerdem die Maritim MainStage – die Hauptbühne des Festivals.
WarmUp, Opening, upptakt & avslut
Die Auftaktveranstaltungen von JazzBaltica am Donnerstag und Freitag laden dazu ein, das Festivalgelände und seine Umgebung zu erkunden. Am Donnerstag um 18 Uhr gestaltet Nils Landgren gemeinsam mit der Bigband des Ostseegymnasiums Timmendorfer Strand das traditionelle WarmUp auf dem Timmendorfer Platz. Um 23.30 Uhr folgt der upptakt mit der jungen Bassistin und IB.SH JazzAward-Trägerin aus dem Jahr 2016 Lisa Wulff und ihrem Quartett im JazzClub.
Am Freitagnachmittag um 16.30 Uhr können alle Besucher Nils Landgren und die JazzBalticaMarching Band beim Opening auf der Seebrücke in Empfang nehmen. Die Musiker legen dort mit einem Schiff an und brechen zu einem großen Jazz-Spaziergang mit allen Fans auf – über das gesamte Festivalgelände bis hin zur Maritim MainStage.
Beim avslut am Sonntagabend steht erneut Lisa Wulff mit ihrem Quartett auf der Bühne und lässt das Festival gemeinsam mit vielen Künstlern aus dem Programm ausklingen.
Konzerte auf der Maritim MainStage
Den 30. Geburtstag von JazzBaltica leitet Nils Landgren am Donnerstag mit einem großen Sonderkonzert ein: Der dreiteilige Abend beginnt mit den Pianisten Rainer Böhm und David Helbock, die jeweils ein Soloprogramm präsentieren. Helbock ist nicht nur im Jazz, sondern auch in der Klassik zuhause. Und das Klavierspiel von Rainer Böhm entwickelt einen Fluss von Stimmungen und Impressionen ohne jegliche Effekthascherei. Anschließend tritt das JazzBaltica Ensemble Special Edition auf – eine Band mit 13 Musikerinnen und Musikern aus dem Ostseeraum, die das Festival teilweise seit den Anfängen begleiten. Mit dabei sind unter anderem Jukka Perkko, Michael Wollny, Ulf Wakenius, Wolfgang Haffner, Cæcilie Norby und Katja Riemann. Das Programm heißt »Midsummer Rituals« und lässt 30 Jahre Festivalgeschichte aufleben (JB S).
Der Freitag beginnt mit dem Fabia Mantwill Orchestra: Die junge Saxofonistin und Frontfrau, nach der das FMO benannt ist, vereint musikalische Welten von Jazz über Folk bis hin zur klassischen Musik. Nils Landgren bezeichnet sie als »eine, die nie stehenbleibt. Immer auf der Suche nach Neuem, Spannendem, Interessantem, wo sie ihre musikalischen Talente nutzen kann«. Sie ist regelmäßig bei internationalen Festivals zu Gast und kuratiert die von ihr begründete interdisziplinäre Künstlerreihe ART.IST (JB 1).
Lyrische Jazzklänge serviert das Wolfgang Muthspiel Trio rund um den weltweit renommierten Gitarristen Wolfgang Muthspiel. Die drei Musiker bringen verschiedene Musikstile zusammen und kreieren dabei einen einzigartig schwebenden Sound. Über den Besuch des gefragten Trios freut sich auch Nils Landgren: »2020 habe ich endlich mal die Chance, Wolfgang bei JazzBaltica zu präsentieren, zusammen mit dem schon legendären Schlagzeuger Jeff Ballard und dem genauso legendären Scott Colley am Bass.« (JB 1)
Als Musikstudenten in Stockholm gründeten Jonah Nilsson, Henrik Linder und Aron Mellergardh die Dirty Loops. Zunächst coverten sie bestehende Songs, mittlerweile komponieren sie selbst und vereinen dabei Jazz und Pop. Das Ergebnis sind mitreißende Melodien und originelle Improvisationen. Musikalische Grenzen überwinden sie mit viel Spielfreude. Dazu Nils Landgren: »Und, es groovt. Höllisch! Dancenight 2020 – here we go!« (JB 2).
Der Samstag startet auf der Maritim MainStage mit KLARO!. Das Quartett verbindet amerikanischen Jazz, europäische Klassik und Folklore sowie zeitgenössische Musik. Die Leitung des Quartetts liegt zur Hälfte bei Karolina Strassmayer – seit 2004 erste festangestellte Frau in der WDR Big Band Köln –, die sich in der New Yorker Jazzszene einen Namen machte. Dort begann im Jahr 2000 ihre Zusammenarbeit mit Drori Mondlak, Jazz-Schlagzeuger, Bandleader – und nun zweiter Leiter des Quartetts. Pianist Rainer Böhm und Bassist Hans Glawischnig machen die Band komplett. Mittlerweile hat das Quartett sieben CDs aufgenommen und ist auf den großen Bühnen der Welt zu Hause (JB 3).
Viktoria Tolstoy ist eine der führenden Stimmen des Gegenwartsjazz. Im Alter von 20 Jahren nahm sie ihr erstes Album auf und wurde mit »För Älskad« – zu Deutsch: »Für den Geliebten« – zum Star. Bis heute nahm sie neun eigene Alben auf, auch Nils Landgren produzierte und spielte mit ihr. 2003 nahm das deutsche Jazz-Plattenlabel ACT sie unter Vertrag. In ihrem aktuellen Album »Stations« geht es ums Reisen. »Von Station zu Station, wie in meinem Leben als Musikerin. Aber nicht nur um das Unterwegssein des Körpers, sondern auch des Geistes. Im Raum wie in der Zeit. Mit alten und neuen Songs, auch Originals, die eigens für dieses Album und sein Thema entstanden sind. Es liegt ganz im Auge des Betrachters, wie er diese musikalischen Reisen interpretiert«, sagt Tolstoy. Zum Viktoria Tolstoy Quintett gehören außerdem Joel Lyssarides (Klavier), Krister Jonsson (Gitarre), Mattias Svensson (Bass) und Rasmus Kihlberg (Schlagzeug) (JB 3).
Das Vladislav Sendecki und Jürgen Spiegel Duo löst die Grenzen zwischen Jazz, Klassik und Musikstilen aus anderen Kulturen auf. Vladyslav Sendecki, renommierter Solopianist der europäischen Jazzszene, wird von Nils Landgren als »Kraftpaket, mit einem Anschlag von Gott gegeben« beschrieben. Jürgen Spiegel, Drummer und Musikproduzent, erhielt mit dem Tingvall Trio dreimal den ECHO Jazz erhalten. Die beiden Musiker begeistern mit einem vielschichtigen Klang, der auch von der Presse gelobt wird. So beschreibt das Magazin Jazz thing ihr 2019 erschienenes Album »Two In The Mirror« wie folgt: »Poesie und Dynamik, Virtuosität, Freiheit und intuitives Einfühlungsvermögen, umgeben von einem dichten Kraftfeld«, und Die Welt schreibt: »eine Platte mit einem ganz eigenen Sound, fast orchestralen Gesamtklang« (JB 4).
Tonbruket bewegen sich zwischen Jazz, Psychedelic Rock und Neo-Folk und interpretieren so den Begriff Jazz neu. Die Musiker Dan Berglund (Bass), Martin Hederos (Klavier & Keyboard), Johan Lindström (Gitarre) und Andreas Werliin (Schlagzeug) sind vier Individualisten, die im Quartett seit zehn Jahren ihre persönlichen musikalischen Erfahrungen einbringen. Sie spielen mit Kontrasten und nehmen den Zuhörer mit auf eine rauschhafte Klangreise. Nils Landgren beschreibt Tonbruket als »ein ganz einzigartiges Orchester. Die Musik ist grenzenlos, nichts ist verboten und alles kann passieren« (JB 4).
»Poems for Orchestra« wurde vom Bassisten Anders Jormin konzipiert, der gemeinsam mit Sängerin und Violinistin Lena Willemark und der Koto-Spielerin Karin Nakagawa auf der Bühne steht. Das Programm kombiniert schwedische und japanische Folklore und Gedichte mit Jazz-Improvisationen. Begleitet wird das Konzert durch die NDR Bigband (JB 5).
Virtuoses Gitarrenspiel und eine samtweiche Stimme sind die Markenzeichen von Raul Midón, der zuletzt 2006 bei JazzBaltica zu erleben war. Seine Karriere begann als Backgroundsänger von Stars wie Shakira, Christina Aguilera oder Jennifer Lopez. Heute ist der blinde Musiker selbst ein vielfach ausgezeichneter Star, dessen Musik sich zwischen Pop und Jazz bewegt (JB 5).
Am Sonntagvormittag findet auf der Maritim MainStage das Familienkonzert »Erwin mit der Tröte« statt. Schauspieler Jörg Kleemann liest die Geschichte von Nasenbär Erwin, der auf seiner Nase Musik machen kann und als Superstar entdeckt wird. Begleitet wird er von der NDR Bigband und den Illustrationen aus dem gleichnamigen Kinderbuch von Volker Kriegel. Nach dem großen Erfolg bei JazzBaltica 2013 holt Nils Landgren die Geschichte von Erwin nun nach Timmendorfer Strand (JB 6).
Tini Thomsen war oft Mitglied der JazzBaltica All Star Band. Auf der Maritim MainStage ist sie in diesem Jahr mit ihrer Formation MaxSax zu erleben, deren Stil energiegeladener Jazzrock ist. Neben der Baritonsaxofonistin vereinen auch die anderen Bandmitglieder Nigel Hitchcock, Tom Trapp, Mark Haanstra und Joost Kroon mit viel Leidenschaft und Virtuosität griffige Melodien und treibende Grooves (JB 7).
Bei JazzBaltica 2019 Jahr wurde Joel Lyssarides’ Auftritt im JazzCafé gefeiert. Nun beweist der junge Pianist, dass er auch die große Bühne bespielen kann. Mit seinem Trio – alle drei sind Schweden – präsentiert er lyrischen und mitreißenden Jazz (JB 8).
Stockholm Underground besteht aus Musikern, die sich aus der Nils Landgren Funk Unit kennen – die Jazzer blicken dementsprechend auf eine lange gemeinsame Bühnenerfahrung zurück und sind ein eingespieltes Team. Ergänzt wird die Band durch Ida Sand und Magnus Lindgren. »Ida ist eine der besten Sängerinnen, die ich kenne. Und Magnus ist ein echtes Wunderkind – alles, was er macht, wird zu Gold!«, sagt Nils Landgren. Als Special Guest komplettiert Raul Midón das Ensemble für einige Songs als Duettpartner von Ida Sand (JB 8).
Die Klassikwelt feiert in diesem Jahr den 250. Geburtstag von Ludwig van Beethoven. Davon lässt sich auch der Jazz anstecken: Die Münchner Jazzrausch Bigband überschritt schon mit dem Projekt »Bruckner’s Breakdown« die Grenzen zwischen Klassik und Jazz – verarbeitet wurden hier Themen aus den Sinfonien Anton Bruckners. Nun folgt mit »Beethoven’s Breakdown« die Fortsetzung, die sich nicht nur die berühmte »Mondscheinsonate«, sondern auch die 7. Sinfonie und ein Streichquartett des alten Meisters vornimmt und in tanzbare Songs verwandelt (JB 9).
Das neue JazzBaltica NightLab
Mit dem NightLab erweitert sich das Portfolio von JazzBaltica um eine neue Konzertserie, die experimentellem Jazz in drei Konzerten eine Plattform auf der Bühne des JazzCafé bietet. Der Eintritt ist nicht im Festivalticket enthalten.
Posaunist Samuel Blaser und Gitarrist Marc Ducret eröffnen das JazzBaltica NightLab. Nils Landgren schätzt sie insbesondere für ihre Improvisationskunst: »Ich bin sicher, dass die beiden uns auf eine große Reise mitnehmen werden, eine Reise, von der niemand außer Samuel und Marc weiß, wo es hingeht. Ich bin sehr gespannt auf dieses Duo!« (NL 1).
Alberto Pinton ist Italiener, hat seine Wahlheimat aber schon lange in Schweden gefunden. Der Multiinstrumentalist spielt Saxofon, Klarinette und Querflöte. Bei JazzBaltica tritt er mit seinem Sextett auf und präsentiert ein Programm aus vielen eigenen Stücken (NL 2).
Gebhard Ullmann ist erstmals bei JazzBaltica zu Gast und kommt in Triobesetzung mit Oliver Potratz und Eric Schaefer. Im NightLab präsentiert Das Kondensat eine Musik, die diesem Namen alle Ehre macht: Jazz vermischt sich mit Elektrosounds und komplexen Rhythmen zu spannenden Klangcollagen (NL 3).
Konzerte auf der OpenAir-Bühne
Auf der OpenAir-Bühne präsentieren sich Neuentdeckungen und Nachwuchstalente, oftmals aus der Region. Am Freitagabend eröffnen Evelyn Kryger, eine fünfköpfige Band aus Berlin und Hannover, die Bühne mit ihrer Musik, die sie selbst als »Worldfusion« bezeichnet – ein tanzbarer Mix aus vielen Genres, der die Nacht zum Tag macht.
Mit Lajos & Kjell präsentieren am Samstagvormittag zwei junge Musiker aus Schleswig-Holstein ihr Talent an Klavier und Gitarre. Das Duo bewegt sich musikalisch zwischen Jazz, Blues, Soul, Rockabilly und Punk.
Die sechs Musikerinnen von Sir Bradley aus Hamburg haben sich einem ebenso lyrischen wie groovigen Jazz verschrieben, der poetische Texte, komplexe Strukturen und Virtuosität vereint.
Ella Burkhardt ist eine aufstrebende Sängerin und Gitarristin aus Hamburg, die ihr Debüt bei JazzBaltica bereits mit 16 Jahren feierte – damals sang sie ein Duett mit Nils Landgren. Nun leiht sie auf der OpenAir-Bühne Jazz-Standards ihre Stimme und wird vom Hanse-Jazz-Quintett, bestehend aus jungen Musikern aus Lübeck, begleitet.
Imaginäre Folklore – so nennt das Musikerkollektiv Bentō seinen Sound. Die Band verbindet moderne Jazzklänge mit ethnischer Musik unterschiedlicher Kulturen und entwickelt so einen ganz eigenen Stil. Zur besonderen Klangfarbe trägt außerdem die Harfe von Frontfrau Nora-Elisa Kahl bei.
Die Bigband des Ostseegymnasiums Timmendorfer Strand ist seit Jahren fester Bestandteil von JazzBaltica und beweist bei der Festivaleröffnung immer wieder ihr beeindruckendes Niveau. Aus ehemaligen Mitgliedern bildeten sich bereits eine Reihe von Bands. Eine davon ist Bluff – zu erleben am Sonntagvormittag auf der OpenAir-Bühne.
Das Nordic Jazz Kollektiv setzt sich aus jungen Schleswig-Holsteinern und Hamburgern zusammen, die sich über Nachwuchsförderung wie Schulbigbands und Jazz-Workshops kennengelernt haben. Bandleiter Pascal Jarchow studiert mittlerweile in Berlin, kommt aber für dieses Herzensprojekt zurück in den Norden. Gespielt wird ein entspannter Mix aus Modern Jazz und beliebten Standards.
Im Sunday Morning Jazz Orchestra haben sich ehemalige Mitglieder des LandesJugendJazzOrchester Schleswig-Holstein zusammengeschlossen. Wie der Name verrät, treffen sie sich jeden Sonntagvormittag, um gemeinsam swingende Jazzstandards einzustudieren. Das Ergebnis wird bei JazzBaltica präsentiert.
Die Kindermusikwerkstatt findet am Sonntag an der OpenAir-Bühne statt. Kinder ab vier Jahren dürfen sich hier mit viel Abenteuergeist, Kreativität und Spaß dem Jazz nähern.
Konzerte @the beach
Unterm Nachthimmel die Füße in den Sand stecken und gleichzeitig exquisiten Jazzklängen lauschen – das geht bei den Konzerten @the beach.
Freitagabend steht hier IKIZAKI auf der Bühne, ein experimentelles Duo, bestehend aus dem schwedisch-türkischen Schlagzeuger Robert Ikiz und dem finnischen Keyboarder Aki Rissanen. Die Musiker überwinden die Grenze zwischen Techno und Jazz und entwickeln damit eine ganz eigene Klangsprache.
Am Samstagabend lassen Rasgueo aus Berlin – der Name geht zurück auf eine Gitarren-Anschlagtechnik der rechten Hand aus dem Flamenco – eine Kombination aus traditioneller spanischer Musik und Jazz erklingen. Saxofonist Jan von Klewitz, Bassist Martin Lillich und Gitarrist Nikos Tsiachris verbinden Elemente beider Genres zu einem mitreißenden Sound.
Talks und Musik im JazzCafé
Im JazzCafé finden die JazzTalks statt. Dabei spricht Moderator Peter Kleiß mit JazzBaltica-Künstlern über ihren Werdegang, ihren persönlichen Zugang zur Musik und ihr aktuelles Programm. In diesem Jahr stehen ihm Lisa Wulff & Nils Landgren, Robert Ikiz & Eric Schaefer, Joel Lyssarides, Tini Thomsen, Raul Midón, Roman Sladek & Leonhard Kuhn Rede und Antwort.
Neben den Talks wird das JazzCafé auch zur Konzertbühne. Den ersten Auftritt hat hier die 1999 geborene Posaunistin und Sängerin Rita Payés. Sie wuchs in einer katalanischen Familie Musikerfamilie auf. Gemeinsam mit ihrer Mutter Elisabeth Roma an der Gitarre präsentiert sie dem Publikum die Musik, die sie geprägt hat – von traditionellen katalanischen Wiegenliedern bis zum Bolero.
Das Martin Berggren Trio spielt Jazz mit starker skandinavischer Note. Die Kompositionen des Pianisten Berggren sind gefühlvoll, sein Klavierspiel lyrisch und tänzerisch. Das Trio komplettieren David Andersson am Bass und Andreas Baw am Schlagzeug.
Mit Antje Rößeler kehrt eine alte Bekannte zurück nach Timmendorfer Strand. Die Pianistin war bereits Mitglied der JazzBaltica All Star Band und gibt sich nun mit ihrem Berlin Trio die Ehre. Gemeinsam mit Schlagzeuger Leon Griese und Bassist Sidney Werner haben die drei Berliner ein Zusammenspiel entwickelt, bei dem sie scheinbar unabhängig voneinander agieren, dabei aber ihre Instrumente zu einer spannenden Klangarchitektur verschmelzen lassen.
Den Samstagabend beschließt das Ebba Åsman Quartet. Die junge Schwedin studiert Posaune in Rotterdam – ein Ort, der sich international zu einem Zentrum der Improvisationsmusik aller möglicher Genres entwickelt hat. Hier lebt Ebba Åsman noch immer und spielt in verschiedenen Ensembles. »Normalerweise beginne ich mit einem Gefühl, wenn ich komponiere«, sagt sie.
Am Sonntag geht es mit dem Michel Schroeder Quintett weiter. Swingende Klänge, virtuose Soli, Experimentierfreude und einfühlsames Zusammenspiel: Das junge Ensemble um den vielfach ausgezeichneten Trompeter und Studenten der Jazzkomposition Michel Schroeder erweitert die Grenzen des traditionellen Jazz. Auf dem Programm stehen Kompositionen, die voller kreativer Frische sind und mit unterschiedlichen Instrumenten experimentieren.
Am Nachmittag steht das Sophia Oster Quartet auf der Bühne. Gemeinsam mit der Klarinettistin Samantha Wright, dem Bassisten Tilman Oberbeck und dem Schlagzeuger Jan-Philipp Meyer verschmilzt die Pianistin zu einer Einheit und schafft so eine einzigartige Atmosphäre.
Der Gitarrist Andreas Hourdakis hat mit seinem Trio zuletzt das Album » Señor« veröffentlicht – hierfür interpretierte er Songs von Bob Dylan neu. Unter den Fingern von Hourdakis und seinen Kollegen werden Dylans Melodien zu intensiven Jazzstücken, über die das Downbeat Magazine schrieb, dass sie »one of the most creative jazz translations of Dylan’s songs« seien.
Der letzte Act im JazzCafé ist am Sonntagabend das Leipziger Keno Harriehausen Quartet. Die Besetzung mit Tenorsaxofon, Cello, Kontrabass und Klavier erinnert eher an ein modernes Kammer-Ensemble als an eine Jazzband, die Musik an Momente von Schostakowitsch, Reger und Ravel, aber auch an große Augenblicke des amerikanischen Free Jazz und der skandinavischen Klangfarbenfindung. »Die Musik verströmt einen großen Sog und einen großen Zauber«, schwärmt Matthias Wegner von Deutschlandradio.
IB.SH-JazzAward
Zum 13. Mal wird der IB.SH-JazzAward verliehen. Der Preis, der mit 3.000 Euro dotiert ist, würdigt einmal im Jahr die Arbeit und das künstlerische Potenzial junger und hoffnungsvoller deutscher Jazzmusiker, die bei JazzBaltica auftreten. Besondere Berücksichtigung finden dabei Künstler aus Norddeutschland. Im letzten Jahr wurde der Bassist Vincent Niessen mit dem Preis ausgezeichnet. Die Entscheidung der Jury wird am 14. Mai bekannt gegeben. Die offizielle Preisverleihung erfolgt im Rahmen der Eröffnung von JazzBaltica am Freitagabend auf der Maritim MainStage (JB 1).
’Round Midnight
Zu späterer Stunde ’Round Midnight lädt NDR Info-Moderatorin Sarah Seidel zu »Late Night Schnacks« mit aktuellen JazzBaltica-Künstlern in den JazzClub ein – garniert mit Live-Musik. Die Gespräche werden in lockerer Clubatmosphäre aufgezeichnet und von NDR Info zeitversetzt gesendet. Anschließend gestaltet Nils Landgren eine Session mit dem Lisa Wulff Quartett.
Danke
JazzBaltica dankt dem Hauptsponsor Investitionsbank Schleswig-Holstein (IB.SH), dem Festivalhotel Maritim Seehotel Timmendorfer Strand sowie den Sponsoren und Partnern wie der Wohnungsbau GmbH Neumünster, gradwerk und YAMAHA. Die langjährigen Medienpartner NDR Info und Deutschlandfunk stärken die Popularität des Festivals, außerdem setzt JazzBaltica die Zusammenarbeit mit ZDF/3sat fort. In diesem Jahr wird JazzBaltica erneut von der Gemeinde Timmendorfer Strand-Niendorf und von der Ulbrich-Stiftung gefördert. Ein Dank gilt besonders dem Land Schleswig-Holstein für die Unterstützung.
Karten gibt es unter www.jazzbaltica.de, unter der Ticket-Hotline 0431-23 70 70 und an den bekannten Vorverkaufsstellen. Hier fallen 10% Vorverkaufsgebühr und ggf. Systemgebühr an. Die Festivalkarte fürs Wochenende sowie das Konzert JB S sind bereits ausverkauft. Festivalkarten für 2021 sind ab Mitte November 2020 erhältlich.