Es duftet nach Tannennadeln und frischer Erde: wir nähern uns dem Fichtenwald. Diese geheimnisvollen Bäume haben schon immer eine besondere Rolle gespielt. Einerseits durch die Heilmittel aus ihren Harzen, andererseits in der Geschichte der Bundesrepublik, die nach dem Krieg aufforsten musste und sich für schnell wachsende Fichten entschied. Heute zählen sie zu den meist verbreiteten Bäumen in deutschen Wäldern. So auch in der Scharbeutzer Heide, einem Waldstück rund um Klingberg. Hier können Sie an einer lehrreichen Expedition teilnehmen: Iris Bein, zertifizierte Natur- und Landschaftsführerin und bekannte Pflanzenheilkundlerin, lädt am 1. und 2. September zu einem Ausflug mit fachkundlicher Erklärung ein.
Die Hauptrolle bei der Entdeckungstour spielen die Baumharze. Heilmittel aus Harzen waren schon immer ein wichtiger Teil der Volksmedizin. Tanne, Kiefer, Lärche und Co. produzieren das Harzt, wenn sie verletzt werden, um ihre Wunden zu schließen und sich vor Krankheitserregern wie Pilzen oder Bakterien zu schützen. Deshalb werden Harze auch die „Tränen der Bäume“ genannt. Das Besondere daran ist die Heilkraft der Harze. So wie sich ein verletzter Baum mit dieser Flüssigkeit selbst heilt kann er auch die Wunden von Menschen und Tieren heilen. Man kann sogar eine sehr effektive Salbe selbst herstellen, wenn man weiß, wie es geht. Auch als Räuchermittel haben die Harze eine jahrtausendelange Tradition und werden auch heute noch in einigen medizinischen und industriellen Bereichen verwendet. Berühmt und begehrt sind fossile Baumharze wie Bernstein: man findet ihn mit viel Glück an der Ostseeküste, manchmal mit eingeschlossenen Insekten, was ihn noch wertvoller macht.
Es gibt auch eine systematische Gewinnung von Baumharz durch das „Harzen“. Hierbei werden künstliche Verletzungen durch das Anritzen der Rinde herbeigeführt und das austretende Harz in einem Behälter gesammelt. Das wohl bekannteste natürliche Harzprodukt ist Kolophonium, vorwiegend aus dem Harz von Kiefern und Fichten gewonnen und zur Herstellung von Klebstoff für Heftpflaster, für Kaugummi und zur Behandlung der Bogenhaaren bei Streichinstrumenten genutzt.
Beim Waldspaziergang mit Iris Bein lernen Sie Nadelbäume, Baumharze und andere Schätze der Natur sowie den verantwortungsvollen Umgang mit ihnen kennen, und danach stellen Sie selbst im Klingberger „Haus des Gastes“ wirkungsvolle Heilmittel daraus her.
Der Heilpflanzen-Worshop startet am Samstag, den 1., und Sonntag, den 2. September um 10.00 und endet um 14.00 Uhr. Treffpunkt ist der Parkplatz an der Badeanstalt Klingberg; Teilnahmegebühr: 30,- Euro zzgl. 6,- Euro Materialkosten. Anmeldung bei Iris Bein unter 0160-95216405 oder per Mail unter bein.iris@t-online.de. Weitere Infos auf kräuterführungen-ostholstein.de