Bis auf den letzten Platz besetzt war die Timmendorfer Trinkkurhalle bei der diesjährigen Einwohnerversammlung Anfang Dezember. Bürgermeisterin Hatice Kara hatte zu dieser Informationsveranstaltung eingeladen und konnte den rund 100 Gästen eine Fülle an Neuigkeiten berichten. Insgesamt 15 Punkte wurden erörtert, von neuen Plänen und Projekten bis zur finanziellen Situation der Gemeinde. Zum Abschluss hatten die Bürger die Möglichkeit, einzelne Punkte zu hinterfragen.
Das Teehaus auf der Seeschlösschen-Brücke, die Niendorfer Seebrücke, der Fischereihof in Hemmelsdorf, die örtliche Feuerwehr, die Entwicklung des Schulwesens, die Situation der KiTa’s, die Breitbandversorgung und - last, but not least - die Hinterlandanbindung zur Fehmarnbeltquerung bildeten die wichtigsten Themen der Einwohnerversammlung. Aber neben den touristischen Projekten wurden auch soziale Themen besprochen, zum Beispiel der Endausbau eines Neubaugebiets an der Hävener Allee (Kostenpunkt: rund 950.000 Euro; Fertigstellung: Juli 2014), das Neubürgern und jungen Familien bezahlbaren Wohnraum bieten soll, die Erneuerung des Regenwasserkanals und die Sanierung der Dornkampstraße. Die geplante Erneuerung der Gorch-Fock-Straße wird auf 2015 verschoben, da zunächst Sanierungsbedarf im Leitungsnetz besteht: „Der ZVO (Zweckverband Ostholstein) hat für das Jahr 2014 aber keine Mittel im Haushalt.“ Der Bau eines Regenrückhaltebeckens im Hemmelsdorfer Hainholzweg soll im Dezember abgeschlossen sein.
Besonders interessant für die Niendorfer war der Bericht über den „B-Plan 20“, der den Bau einer Erschließungsstraße mit direkter Anbindung an die B76 bereits im Herbst 2014 vorsieht. „Im Haushalt für 2014 sind Haushaltsmittel in Höhe von 600.000 Euro bereitgestellt worden“, erklärte Hatice Kara. Im Frühjahr 2015 soll die Erschließung fertiggestellt sein; direkt im Anschluss soll an dieser Stelle eine neuer Edeka-Markt mit einer Verkaufsfläche von 1.200 qm gebaut werden.
Ein weiteres Thema ist die Migrantenzuweisung, die mit einer erheblichen Steigerung der Aufnahmen und Unterbringung von Asylbewerbern neue Maßnahmen notwendig macht. „Die Containerkapazitäten in der Hauptstraße sind ausgeschöpft; bis zum Jahresende müssen noch 9 Personen aufgenommen werden. Für 2014 sieht der Verteilerschlüssel bisher 18 Personen vor. Die Gemeinde prüft nun, ob und in wie weit private Quartiere angemietet bzw. in der Hauptstraße errichtet werden können. Für jede private Unterstützung zur Aufnahme von Asylbewerbern sind wird dankbar.“
Unter dem Punkt „Verschiedenes“ wurde u.a. die Übernahme des Stromnetzes durch RWE zum 1. Januar 2015 genannt. „Dies haben wir jetzt erfreulicherweise mit dem vorherigen Betreiber vertraglich festgelegt.“ -Kurz vor Ende der Veranstaltung informierte Joachim Nitz, seit 1. Januar 2013 Geschäftsführer der Timmendorfer Strand Niendorf Tourismus GmbH, über seine Arbeit und über geplante Marketingmaßnahmen, die zusätzliche Gäste nach Timmendorfer Strand und Niendorf bringen sollen. Ob sich die zunehmenden Strandgäste (2013 ein Plus von 46%) von den Kernthemen „Modebewusst“ und „Fischverliebt“ (für Niendorf) begeistern lassen, bleibt abzuwarten.
Zum Abschluss der Einwohnerversammlung luden Bürgervorsteherin Anja Evers und Bürgermeisterin Hatice Kara herzlich zum Neujahrsempfang am 12. Januar ein, der ebenfalls in der Trinkkurhalle stattfinden wird.
René Kleinschmidt / I.R.