Strahlende Sonne über dem Strand, gutgelaunte Menschen auf der Promenade. Der Shantychor singt von den Ostseewellen; auf dem Niendorfer Balkon herrscht lockere Stimmung. „Diese Szenerie hat er geliebt“, sagt seine Familie. Im vergangenen Jahr musste seine Gemeinde Abschied nehmen von Volker Popp. Der beliebte Bürgermeister von Timmendorfer Strand starb am 6. Juni 2012 im Alter von 61 Jahren nach kurzer, schwerer Krankheit. „Er hat einen Platz in unserer Mitte“, sagte Pastor Thomas Vogel - und tatsächlich schien es, als sei er dabei, als die Timmendorfer und Niendorfer am 7. Juni seiner gedachten. Höhepunkt war die Enthüllung einer Gedenktafel, gestaltet von Stefanie Scheel, die Volker Popp so zeigt wie ihn alle kannten: beim Jogging nach Feierabend am Meer entlang, ein Bild voller Sportsgeist und Vitalität.
„Von Bürgermeister Volker Popp am 6. Juni 2012 Abschied zu nehmen, fiel uns allen schwer“, begann Timmendorfs Bürgermeisterin Hatice Kara ihre Rede. „Heute, nach einem Jahr, denken wir in herzlicher Erinnerung an ihn. Er hat seiner, unserer Gemeinde etwas geschenkt, das alles andere als selbstverständlich und zugleich bis heute unendlich wertvoll war und ist: Vertrauen.“ - Vertraut war Volker Popp mit vielen Vereinen, Verbänden und Personen des öffentlichen Lebens, aber auch mit „seinen“ Bürgern, für die er immer ein offenes Ohr hatte. „Ich kümmere mich drum“, lautete sein Credo. Er befasste sich mit den großen und den kleinen Sorgen und hat in den meisten Fällen eine gute Lösung gefunden. Gemeinsam mit seiner Gemeinde brachte er die Zukunft auf den Weg. Dazu gehörte das gelungene Küstenschutz-Konzept, das nach einer eingehenden Analyse alle Belange der Bevölkerung einbezogen hatte und sich nach Sicherung und Neugestaltung der Promenade als attraktive Bereicherung für Timmendorfer Strand und Niendorf erwies.
So fand die Feier dann auch auf dem wohl prägnantesten Punkt der neuen Promenade statt: Rund 500 Bürgerinnen und Bürger hatten sich auf dem „Niendorfer Balkon“ versammelt, lauschten den Reden und den Lieblingsliedern des verstorbenen Bürgermeisters. „Wo de Ostseewellen trecken an den Strand…“, sang der Shantychor, temperamentvoll dirigiert von Henning Rabe. „Eine schöne Art, an meinen Vater zu denken“, sagte sein Sohn Felix Popp und dankte allen, die mitgeholfen hatten, diese Feier zu gestalten. Dass man den Niendorfer Balkon ursprünglich „Volker Popp Platz“ nennen wollte, habe die Familie sehr gefreut; man hat sich dann aber doch lieber für eine Gedenkfeier entschieden. „Dieser Platz ist immer ein wichtiger Ort für meinen Vater gewesen, und für mich ist es der Ort, an dem ich ihn am meisten vermisse“, erinnerte sich Felix Popp. Hier war er schon als Kind mit Mutter und Vater unterwegs, als Volker Popp noch Timmendorfs Kurdirektor war. 1989 war er aus Wenningstedt auf Sylt in seiner neue Heimat Timmendorfer Strand gekommen, wo er dem Kurbetrieb erst einmal Sylter Highlights aufsetzte, das verschlafene Ostseebad zur „Premium Destination“ vorantrieb und viele Erfolge feierte. Ab 2000 war er als Bürgermeister aktiv und hat vor allem die touristischen Belange des Ortes weiter entwickelt. Er war Vorsitzender im Tourismusverband Schleswig-Holstein und somit auch im Bundesvorstand des Deutschen Tourismusverbandes tätig. Er war bekannt, beliebt, mit vielen per „Du“ - und er hat vor allem die sportlichen Seiten seiner neuen Heimat gefördert. So brachte er die Deutschen Beachvolleyball-Meisterschaften nach Timmendorfer Strand, die zum Highlight der sommerlichen Veranstaltungen geworden sind. Im vergangenen Jahr unternahmen die Sportler während des Beachvolleyball-Events eine Joggingtour über die Promenade, in einem „Volker Popp“-T-Shirt. Erinnerungen an ihren Förderer, der unvergessen bleibt.
„Er bleibt in unserer Mitte“, betonte Pastor Thomas Vogel in seiner Rede. Und tatsächlich schien es so, als wäre er dabei, mitten in seiner Gemeinde, die ihm mit einer Gedenktafel, von Bürgermeisterin Hatice Kara und Witwe Agnes Popp gemeinsam enthüllt, die letzte Ehre erwies - bei sonnigem „Volker Popp-Wetter“ und „seinen Shanties“ auf dem Niendorfer Balkon.