Große Freude bereitete Hatice Kara den Bürgern und Stammgästen von Timmendorfer Strand bereits mit ihrer Mitteilung, dass die Niendorfer Seebrücke dank großzügiger Fördergelder nun auch wirklich neu gebaut werden kann. „Und jetzt habe ich noch ein verspätetes Weihnachtsgeschenk“, freute sich die Timmendorfer Bürgermeisterin bei der jüngsten Pressekonferenz im Alten Rathaus. Gemeint war die Zusage von Fördergeldern in Höhe von 220.000 Euro und 750.000 Euro für zwei Projekte, die das Ostseebad und seine Umgebung noch attraktiver machen werden.
Diesmal ist die Fischerei das große Thema der Publikumsattraktionen, die in der Ortschaft Hemmelsdorf (etwa zehn Autominuten vom Strand) und im Niendorfer Fischereihafen entstehen sollen. Der idyllische Niendorfer Hafen bekommt ein neues Zentrum: an der Strandstrassen-Seite werden die beiden nur 35 Quadratmeter kleinen, mehr als 80 Jahre alten Gebäude, in denen heute „Gäste-Information“ und eine Tauchschule untergebracht sind, saniert, ausgebaut und durch ein neues Fischerei- und Hafenzentrum ergänzt. Insgesamt 125 Quadratmeter Nutzfläche soll das neue homogene Gesamtgebäude bieten, inklusive Dachterrasse. Das Besondere daran wird die für den Hafen typische Gestaltung mit Elementen aus den Funktionsbauten der Fischer und der Schiffe sein. Das künftige Gebäude soll von verschiedenen Gruppen sowie Besuchern des Hafens genutzt werden. Der große Raum ist auch für Versammlungen ideal: auf die Fläche passen rund 45 Sitzplätze. Zur Übermittlung von Informationen werden innen und außen interaktive Displays an den Wänden installiert. Per Knopfdruck können die gewünschten Themen audiovisuell abgerufen werden. Hier sollen Informationen über das gesamte kulturelle und touristische Angebot im Niendorfer Hafen, in Niendorf und Umgebung vermittelt werden. Die klassische Gästeinformation bleibt allerdings erhalten: Urlauber und Besucher finden nach wie vor ihre Ansprechpartner. Die Gesamtkosten belaufen sich auf mehr als 500.000 Euro; mit 220.000 Euro Fördergeldern unterstützt das Land Schleswig-Holstein dieses Projekt.
Das zweite Vorhaben wird bereits als Leuchtturmprojekt gefeiert: Der Fischereihof Hemmelsdorf soll mit 750.000 Euro Fördergeldern am Hemmelsdorfer See in Bereich der Fischräucherei Schierbaum erstellt werden. Das Projekt hatte im landesweiten Wettbewerb um Fördergelder aus EU- und GAK-Mitteln jener Projekte, die Mittel aus der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes“ erhalten, den 1. Platz belegt. Damit hat die Gemeinde Timmendorfer Strand als Projektträger die Höchstforderung für die Umsetzung des insgesamt rund 2,7 Millionen Euro teuren Projekts erhalten. „Zentrale Elemente der Maßnahme sind die Entwicklung der fischereibezogenen Nutzungen des seit über 100 Jahren bestehenden Fischereihofes, die Aufwertung der Gastronomie sowie das ruhige Landschaftsleben im Sinne eines sanften Tourismus“, erklärte Bürgermeisterin Hatice Kara der Presse. Die Besucher sollen den Naturraum Hemmelsdorfer See neu erleben, in einem frisch gestalteten Gelände rund um die historische Fischerkate, die sich ebenfalls attraktiv verwandeln wird. So wird unter anderem die vorhandene Räucherei zur „gläsernen Räucherei“ umgestaltet. Das vorhandene Bootshaus wird einschließlich Betonplattform zurückgebaut, damit dahinter ein Fischrestaurant Platz findet, das auf einer Holzplattform thront und mit seiner Außengastronomie ganz neue Akzente setzt. Gäste und Einheimische sind gespannt auf das Ergebnis; Hatice Kara sieht es jetzt schon sehr positiv: „Der gesamte Ortsteil Hemmelsdorf wird durch dieses Vorhaben touristisch und wirtschaftlich nachhaltig gestärkt, Dorfleben und Tourismus sowie Küste und Binnenland weiter miteinander vernetzt“, erklärte Timmendorfs Bürgermeisterin. Wer sich vor Ort umschauen möchte, wird den Uferwanderweg von der Straße Seekoppel bis zur Fischräucherei Schierbaum entdecken - der erste Bauabschnitt, bereits im Mai 2012 fertiggestellt und eröffnet.