Ihre Auftritte an der Küste haben viele Einheimische und auch Urlauber begeistert: Klaus Troemer und Helga Wahrlich brachten die beliebtesten Theaterstücke auf die Bühnen der Ostseebäder. Einige ihrer Zuschauer denken noch gern an die Jubiläumsvorstellung vor fünf Jahren, die eine Zeitreise durch viele Stücke des „Theaters im Doppelpack“ präsentierte. Vor Kurzem kam die traurige Nachricht aus Niendorf: Helga Wahrlich und die Fan-Gemeinde mussten Abschied nehmen von Klaus Troemer, der im Dezember dieses Jahres verstarb.
„Damit geht eine 55-jährige Partnerschaft im Leben und auf den Bühnen zuende“, sagt Helga Wahrlich, die ihre Trauer mit allen teilt, die ihn gekannt, bewundert und geschätzt haben. Als das Schauspieler-Ehepaar 1965 heiratete, sah die Welt noch ganz anders aus. Für die beiden Künstler war sie äußerst abwechslungsreich: „Fünf Jahre waren wir auf Tournee, im In- und Ausland.“ Dann kam die Zeit in Dinkelsbühl. Am Fränkisch-Schwäbischen Theater arbeitete Klaus Troemer als Intendant, „27 Jahre lang“.
Dort war man überrascht, als sich das Ehepaar für eine ganz andere Region entschied. „Wir sind 1997 an die Ostsee gezogen“, erinnert sich Helga Wahrlich. Sie hat diese Entscheidung nicht bereut. In ihrem gemütlichen Haus „Undine“ in Niendorf lernten die beiden populären Künstler nach wie vor eifrig Texte, denn auch im Norden warteten immer wieder neue Herausforderungen. Neben zahlreichen Auftritten in der Region gab es auch etliche Verpflichtungen in einigen Kilometern Entfernung: „Wir waren in Linz bei den Kulturtagen, dann in Locarno…“ - Aber vor allem waren Klaus Troemer und Helga Wahrlich für das Publikum an der Küste da. Hier präsentierten sie Stücke von Loriot, Heinz Ehrhardt oder Erich Kästner. Ganz oben auf der Beliebtheits-Skala rangierte „Der kleine Prinz“. Diese bezaubernd weise Märchenfigur von Antoine de Saint-Exupéry ist dem Publikum so nahe gekommen, dass man sie immer wieder sehen wollte. Der Kernsatz hat sich eingeprägt: „Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für das Auge unsichtbar.“
Was bleibt, ist die Erinnerung an Theater-Abende in Niendorf und Timmendorfer Strand, an ausgewählte Stücke und Lesungen, die in der Vorweihnachtszeit auch mal in den Privaträumen am behaglich flackernden Kamin stattfanden. Klaus Troemer wurde am 22. Dezember mit dem Sonnengesang des Franz von Assisi auf See bestattet.