Erinnerung an ein Künstlerleben: Abschied von Klaus Troemer

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Erinnerung an Klaus Troemer - hier mit Helga Wahrlich in ihrem Niendorfer Garten. Im Dezember ist der Schauspieler verstorben.
Erinnerung an Klaus Troemer - hier mit Helga Wahrlich in ihrem Niendorfer Garten. Im Dezember ist der Schauspieler verstorben.

Ihre Auf­trit­te an der Küs­te haben vie­le Ein­hei­mi­sche und auch Urlau­ber begeis­tert: Klaus Troe­mer und Hel­ga Wahr­lich brach­ten die belieb­tes­ten Thea­ter­stü­cke auf die Büh­nen der Ost­see­bä­der. Eini­ge ihrer Zuschau­er den­ken noch gern an die Jubi­lä­ums­vor­stel­lung vor fünf Jah­ren, die eine Zeit­rei­se durch vie­le Stü­cke des „Thea­ters im Dop­pel­pack“ prä­sen­tier­te. Vor Kur­zem kam die trau­ri­ge Nach­richt aus Nien­dorf: Hel­ga Wahr­lich und die Fan-Gemein­de muss­ten Abschied neh­men von Klaus Troe­mer, der im Dezem­ber die­ses Jah­res verstarb. 

Damit geht eine 55-jäh­ri­ge Part­ner­schaft im Leben und auf den Büh­nen zuen­de“, sagt Hel­ga Wahr­lich, die ihre Trau­er mit allen teilt, die ihn gekannt, bewun­dert und geschätzt haben. Als das Schau­spie­ler-Ehe­paar 1965 hei­ra­te­te, sah die Welt noch ganz anders aus. Für die bei­den Künst­ler war sie äußerst abwechs­lungs­reich: „Fünf Jah­re waren wir auf Tour­nee, im In- und Aus­land.“ Dann kam die Zeit in Din­kels­bühl. Am Frän­kisch-Schwä­bi­schen Thea­ter arbei­te­te Klaus Troe­mer als Inten­dant, „27 Jah­re lang“.

Dort war man über­rascht, als sich das Ehe­paar für eine ganz ande­re Regi­on ent­schied. „Wir sind 1997 an die Ost­see gezo­gen“, erin­nert sich Hel­ga Wahr­lich. Sie hat die­se Ent­schei­dung nicht bereut. In ihrem gemüt­li­chen Haus „Undi­ne“ in Nien­dorf lern­ten die bei­den popu­lä­ren Künst­ler nach wie vor eif­rig Tex­te, denn auch im Nor­den war­te­ten immer wie­der neue Her­aus­for­de­run­gen. Neben zahl­rei­chen Auf­trit­ten in der Regi­on gab es auch etli­che Ver­pflich­tun­gen in eini­gen Kilo­me­tern Ent­fer­nung: „Wir waren in Linz bei den Kul­tur­ta­gen, dann in Locar­no…“ - Aber vor allem waren Klaus Troe­mer und Hel­ga Wahr­lich für das Publi­kum an der Küs­te da. Hier prä­sen­tier­ten sie Stü­cke von Lori­ot, Heinz Ehr­hardt oder Erich Käst­ner. Ganz oben auf der Beliebt­heits-Ska­la ran­gier­te „Der klei­ne Prinz“. Die­se bezau­bernd wei­se Mär­chen­fi­gur von Antoine de Saint-Exupé­ry ist dem Publi­kum so nahe gekom­men, dass man sie immer wie­der sehen woll­te. Der Kern­satz hat sich ein­ge­prägt: „Man sieht nur mit dem Her­zen gut. Das Wesent­li­che ist für das Auge unsichtbar.“

Was bleibt, ist die Erin­ne­rung an Thea­ter-Aben­de in Nien­dorf und Tim­men­dor­fer Strand, an aus­ge­wähl­te Stü­cke und Lesun­gen, die in der Vor­weih­nachts­zeit auch mal in den Pri­vat­räu­men am behag­lich fla­ckern­den Kamin statt­fan­den. Klaus Troe­mer wur­de am 22. Dezem­ber mit dem Son­nen­ge­sang des Franz von Assi­si auf See bestattet.