Das blaue Kreuz ist überall. In rasender Geschwindigkeit hat sich das Symbol der Beltretter von Fehmarn bis Lübeck ausgebreitet. Die Bevölkerung dieser Region, mehrheitlich gegen den geplanten Fehmarnbelttunnel, findet die Unterstützung örtlicher Bürgermeister. Volker Owerien hat das Symbol jetzt vor dem Bürgerhaus in Scharbeutz aufgestellt.
Als die ersten blauen Kreuze am Straßenrand und an den Gartenzäunen auftauchte, herrschte anfangs noch großes Rätselraten, was sie zu bedeuten hätten. Doch seit sich die Holzkreuze mit rasanter Geschwindigkeit von Fehmarn bis nach Lübeck ausbreiten, hat sich in der Bevölkerung herumgesprochen, dass diese Kreuze das Symbol der Beltretter sind, die damit gegen den Bau der festen Beltquerung und ihre nicht absehbaren Folgen protestieren.
Andrea Grose und Martin Kauder haben im Namen der Bürgerinitiative „Kein Güterverkehr durch die Badeorte der Lübecker Bucht“ nun auch Bürgermeister Volker Owerien ein blaues Kreuz überreicht. Gut sichtbar wurde es jetzt an der Verbindungsbrücke zwischen den beiden Gebäudeteilen des Scharbeutzer Bürgerhauses angebracht.
„Ich weiß wie schwer es ist, über Jahre die Motivation hoch zu halten“, lobte der Bürgermeister den jahrelangen Einsatz der Haffkruger Bürgerinitiative und erklärte: „Für mich ist das Kreuz ein Symbol für den einstimmig von den Gemeindevertretern gefassten Beschluss, die Tunnelplanung abzulehnen.“
Bei den Bürgerinitiativen, die sich gemeinsam als Beltretter gegen den geplanten Tunnelbau stark machen, werden weiterhin blaue Kreuze gebaut. Allein Michael Dietz, der erste Vorsitzende der Bürgerinitiative „Kein Güterverkehr durch die Badeorte der Lübecker Bucht“, hat schon 62 blaue Kreuze in eigener Werkstatt hergestellt. Aber auch die werden nicht lange reichen, denn die Nachfrage nach den Symbolen des friedlichen Protestes wächst ständig. Und so wird in zahlreichen Garagen und Hobbykellern weiterhin gesägt, geschraubt und gestrichen, damit sich die blauen Kreuze in typischer auch weiterhin in rasanter Geschwindigkeit ausbreiten. Wer nicht selbst zur Säge greifen will, der kann zum Preis von 10,- Euro ein fertiges Kreuz bei den Beltrettern bekommen. Mittlerweile gibt es auch Beltretter T-Shirts, Caps, Jacken und Fahnen.
Und irgendwie scheint es so, als ob mit jedem neuen Kreuz, jedem Symbol die Hoffnung der selbsternannten Beltretter wächst, dass sich die kritischen Stimmen in Dänemark weiterhin mehren werden. Denn auf der anderen Seite des Beltes beginnen sich bereits einige Dänen über die steigenden Kosten des geplanten Tunnelbaus zu sorgen.