Golf ist im Trend, Golf macht Laune - und Golf kann sogar etwas bewegen: Susanne Graap hat mit ihrer Frauen-Golfer-Gruppe auf dem Timmendorfer Seeschlösschen-Golfplatz eine Aktion in die Wege geleitet, die Menschen auf ihrem letzten Weg begleiten soll. Am 25. Oktober findet ein großes Turnier für die „Sternenkette“ statt.
„Der Gedanke kam mir, als meine Mutter vor zwei Jahren in der Palliativstation des Eutiner Elisabeth-Krankenhauses verstarb“, erzählt Susanne Graap. Eine bedrückende Erfahrung, die sie bei aller Trauer wachgerüttelt hat: „Die Krankenkassen zahlen immer nur einen Teil der Behandlungen. Ein Großteil der nötigen Palliativarbeit wird nicht unterstützt.“ Die Idee, eine „Sternenkette“ zu gründen und mit gesammelten Spendengeldern die Palliativ-Stiftung zu unterstützen, kam ihr in der Frauen-Golf-Gruppe, die sich seit zwei Jahren jeden Mittwoch auf dem Timmendorfer Golfplatz am Oeverdieck trifft. „Wir haten den Wunsch, die Arbeit der Palliativ-Stationen etwas leichter zu machen. Letzlich geht es um die Betreeung der Menschen in ihren letzten Lebenstagen. Ein Anliegen, das uns alle bewegen kann.“ Nach kreativen Gesprächen mit den Mitspielerinnen Julia Kast und Birgit Faßbender reifte schnell das Konzept, nach dem jede Teilnehmerin an jeder zweiten der wöchentlichen Golfrunden mit acht Spielerinnen mindestens fünf Euro in ein Sparschwein gibt, um die gute Sache zu gestalten. Im Mai war der Start in Timmendorfer Strand - und das Ritual machte schnell die Runde: „Jetzt haben wir bundesweit bereits acht Clubs im Einsatz, unter anderem in Curau, Brodauer Mühle und Ahrensburg. Es wird eifrig in den Sparschweinen gesammelt, neben den fünf Euro auch Strafgelder und alles, was man eben so in ein Sparschwein steckt.“
Und jetzt nähert sich die „Sternenkette“ einem ersten Höhepunkt: am 25. Oktober findet auf dem Timmendorfer Seeschlösschen-Golfplatz ein großes Turnier statt - „ohne Galas, ohne Promis, ohne Pokale und ohne Champagner.“ Das Greenfee für das Benefizspiel wird von Christian von Oven vom Seeschlösschen-Golfplatz gesponsert; es gibt keine Startgelder, jeder spendet was er will, und gefeiert wird mit einem gemeinsamen Essen, und das zahlt selbstverständlich jeder selbst.“ - Der Erlös, den die Spieler der „Sternenkette“ einbringen, wird ohne Abzüge an den Vorstandsvorsitzenden der PalliativStiftung, Thomas Sitte, übergeben, der persönlich anwesend sein wird. Hierbei soll dann auch der genaue Verwendungszweck bestimmt werden.
Nach dem Charity-Golfturnier wird die Aktion Sternenkette selbstverständlich weiter gehen. „Es geht ja nicht um ein einziges Evetn. Wir starten stattdessen eine dauerhafte Aktion, die keinem zu sehr im Portemonnaie weh tut, Menschen zusammenbringt und über mehrere Jahre erfolgreich fortgesetzt werden kann.“