Bürgermeister-Stichwahl in Timmendorfer Strand

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Vor der Stichwahl: CDU-Kandidat Sven Wilke, SPD-Kandidatin Hatice Kara (Foto: René Kleinschmidt)

Die ers­te Run­de ist geschafft, und das Ergeb­nis ist eine Über­ra­schung: Nur knapp liegt der CDU-Kan­di­dat Sven Wil­ke (32,39%) vor der SPD-Kan­di­da­tin Hati­ce Kara (30,25%); „es wird eine Stich­wahl geben“, wis­sen die Wäh­ler seit heu­te. Am 20. Mai lau­tet die Fra­ge: Wird es einen Bür­ger­meis­ter oder eine Bür­ger­meis­te­rin geben in Tim­men­dor­fer Strand? Und die Kan­di­da­ten wer­den noch ein­mal auf Wahl­kampf-Tour gehen, um Sym­pa­thien zu gewinnen.

Den­noch wird der 6. Mai als Bür­ger­meis­ter-Wahl­tag in die Geschich­te von Tim­men­dor­fer Strand ein­ge­hen. Denn nie zuvor hat­te man sich in der eher kon­ser­va­ti­ven Gemein­de für eine Frau als Kan­di­da­tin ent­schie­den, und nie hät­te man damit gerech­net, dass sie so vie­le Stim­men für sich ver­bu­chen kann. Vor­aus­ge­gan­gen war für alle ange­tre­te­nen Kan­di­da­ten eine enga­gier­te Wahl­kampf-Tour mit „Kan­di­da­ten­kür“ vor ver­sam­mel­ten Ein­woh­nern, Persönlich aufgeklebt: "Danke für 30%" sagt Hatice Kara (Foto: René Kleinschmidt)Besu­che bei Ver­ei­nen und Ver­bän­den, in Häu­sern und vor Super­märk­ten. Für Jens Johann­sen (GRÜNE, WUB, FDP) gab es trotz Favo­ri­ten­rol­le letzt­lich nur 24,63%, Mike Weber (Pira­ten­par­tei) hol­te 6,50%, die bei­den par­tei­lo­sen Kan­di­da­ten Jens Fröh­lin­ger (2,03%) und der Tim­men­dor­fer And­re Brett­schnei­der (4,21%) lan­de­ten abge­schla­gen im Hin­ter­feld. In den ein­zel­nen Wahl­be­zir­ken waren die Ergeb­nis­se sehr unter­schied­lich: im Wahl­lo­kal Groß Tim­men­dorf lag Hati­ce Kara mit 52,74% vorn, in Hem­mels­dorf mit 38,64%, im Bis­tro Express in Tim­men­dor­fer Strand mit 38,74% und im Haus des Kur­gas­tes in Nien­dorf mit 30,10%. Sven Wil­ke erhielt in den Tim­men­dor­fer Wahl­lo­ka­len Pas­tor Pfeif­fer-Haus mit 39,71%, in der Grund und Haupt­schu­le mit 39,84% und im Hotel Fried­richs­ruh in Niendorf/Ostsee mit 32,54% die Mehr­zahl der Stimmen.

Der Wahl vor­aus­ge­gan­gen war eine unschö­ne Kam­pa­gne gegen die Kan­di­da­ten Bret­schnei­der und Johann­sen; den Gip­fel erreich­te die Beein­flus­sung mit Mail­box-Dro­hun­gen gegen einen Jour­na­lis­ten, der sei­nen Text zuguns­ten des CDU-Kan­di­da­ten ändern soll­te. Die­ser Zwi­schen­fall wird wohl ein juris­ti­sches Nach­spiel haben, nahm aber wenig Ein­fluss auf das Ver­hal­ten der Wäh­ler. Die Kan­di­da­ten pfleg­ten wäh­rend des gesam­ten Wahl­kamp­fes einen fai­ren Umgang mit­ein­an­der und bli­cken zuver­sicht­lich in die Zukunft. „Das Errei­chen der Stich­wahl ist ein Etap­pen­ziel“, sagt Sven Wil­ke; ich bin zufrie­den mit der Aus­gangs­la­ge. Es war­tet aber noch eine Men­ge Arbeit und ich erwar­te ein offe­nes Ren­nen, mit einer knap­pen Ent­schei­dung.“ - Hati­ce Kara freut sich über die posi­ti­ven Rück­mel­dun­gen und den gro­ßen Zuspruch aus der Bevöl­ke­rung. „Ich bedan­ke mich bei allen Wäh­le­rin­nen und Wäh­lern und hof­fe, dass sie auch zur Stich­wahl am 20. Mai von ihrem Stimm­recht Gebrauch machen und mir ihr Ver­trau­en schenken.“

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