…begegnet der Leser oder die Leserin einer Familie im Fluss Schiroda, deren Alltagsprobleme uns völlig fremd sind und doch so faszinierend, dass wir sie gerne verfolgen. Finden kann man Blubber, Bagira und Balu im Meer oder auch in einem Märchenbuch, das die (fast) zehnjährige Janika so schön geschrieben hat, dass es Kinder und Eltern begeistert.
„Es war einmal vor nicht allzu langer Zeit, da lebte ein Fisch namens Blubber. Er lebte mit seiner Familie im Fluss Schiroda. Blubber hatte silberne Schuppen, die regenbogenfarbend schimmerten. Seine Familie bestand aus seinem Vater Blubb, seiner Mutter Blubbi, seiner kleinen Schwester Bagira und seinen Bruder Balu. Ihr Vater erzählte ihnen viel über das Meer und die Lebewesen.
Blubbers Bruder prahlte eines Morgens damit, dass er bis zur Flussmündung schwimmen könnte. Bagrira sagte: „Ich schaffe es bis in den Hafen.“ Aber Blubbi rief: „Kinder, kommt ins Flussbett, ihr müsst noch schlafen!“
Eines Tages wachte Blubber auf und sah, dass das Wasser weniger war als sonst. Die Algen, die sie morgens sonst immer suchten und aßen, waren fast weg. Als auch sein Vater das sah, sagte er: „Also ist das Gerücht war, dass Chiora, die Meeresfee gefangen gehalten wird“. „Wer ist Chiora?“, fragte Bagira. Blubb sagte: „Sie ist eine Fee. Ohne sie wird das Wasser immer weniger. Und Chiora wird von der Meereshexe Sipho gefangen gehalten…“
So beginnt ein Märchen, das uns in. eine geheime Welt entführt, die uns weitgehend unbekannt ist. Aber mit etwas Fantasie kommt man ihr näher. Das beweist uns Jania (10) aus Timmendorfer Strand, die uns in ihrem Mächen „Blubber und die Meeresperlen“ von der Fisch-Familie erzählt, die einige auch für uns aktuelle Probleme zu lösen hat.
Jania taucht ein in diese Wasser-Welt mit Lebewesen, die man nur selten antrifft - es sei denn, man besucht das Timmendorfer Sea Life. Dort kommt man sich näher, sieht, wie die Fische neugierig auf die Besucher zuschwimmen und ahnt, dass jeder einzelne von ihnen seine Stärken, seine Schwächen, eben einen eigenen Charakter hat.
Das hat die junge Autorin überzeugend geschildert. Spannend wie in Krimi und voller eindrucksvoller Episoden ist das Erstlingswerk der Timmendorferin, die nicht nur gern schreibt, sondern auch begeisterte Eishockey- und Hallenhockey-Spielerin, Surferin und Kampfsportlerin ist (gelber Gürtel). Außerdem spielt sie Querflöte und befasst sich intensiv mit dem Leben der Wölfe und der Bären.
Dass ihr bei all den Hobbies noch Zeit für die Schule bleibt, ist bewundernswert. Aber es klappt alles prima. Nach Schulschluss nimmt sie sich gern Zeit für ihre Märchen, die sicher bald in die Buchläden kommen. Wir haben das Märchen mit den Meeresperlen schon mal online gesetzt, damit Sie wissen, was aus Blubber und seinen Freunden geworden ist. Hier können Sie es lesen:
Es war einmal vor nicht allzu langer Zeit, da lebte ein Fisch namens Blubber. Er lebte mit seiner Familie im Fluss Schiroda. Blubber hatte silberne Schuppen, die regenbogenfarbend schimmerten. Seine Familie bestand aus seinem Vater Blubb, seiner Mutter Blubbi, seiner kleinen Schwester Bagira und seinen Bruder Balu. Ihr Vater erzählte ihnen viel über das Meer und die Lebewesen.
Blubbers Bruder prahlte eines Morgens damit, dass er bis zur Flussmündung schwimmen könnte. Bagrira sagte: „Ich schaffe es bis in den Hafen.“ Aber Blubbi rief: „Kinder, kommt ins Flussbett, ihr müsst noch schlafen!“
Eines Tages wachte Blubber auf und sah, dass das Wasser weniger war als sonst. Die Algen, die sie morgens sonst immer suchten und aßen, waren fast weg. Als auch sein Vater das sah, sagte er: „Also ist das Gerücht war, dass Chiora, die Meeresfee gefangen gehalten wird“. „Wer ist Chiora?“, fragte Bagira. Blubb sagte: „Sie ist eine Fee. Ohne sie wird das Wasser immer weniger. Und Chiora wird von der Meereshexe Sipho gefangen gehalten.“ „Papa?“, fragte Blubber, „Darf ich Chiora helfen?“ „Nein!“, sagte seine Mutter. „Aber Blubbi, er ist alt genug.“, sagte Blubbers Vater. „Er darf morgen los“, sagte Vater Blubb. Und so war beschlossen.
Am nächsten Morgen machte sich Blubber auf den Weg. Seine Familie winkte ihm noch lange nach. Blubber hatte schon lange den Fluss Schiroda hinter sich gelassen, da wurde er ganz plötzlich von einem Netz gepackt und in die Höhe gehoben. Er wehrte sich, doch das half nicht. Doch plötzlich kam aus dem Wasser ein Fangarm und packte Blubber an der Flosse. Der Fangarm schaffte es, Blubber zu befreien. Es war ein Octopus, der ihn gerettet hatte. „Mein Name ist Septun“, sagte der Octopus, der nur sieben Arme hatte, wie Blubber auffiel. „Mein Name ist Blubber“, sagte Blubber. „Was machts Du hier?“, fragte Septun. Und so erzählte Blubber ihm alles. „Und Vater sagt, dass man erst die goldene Perle in der magischen Muschel finden muss, bevor man zum Schloss von Sipho reisen kann“, beendete Blubber seine Geschichte. „Okay, ich helfe dir“, sagte Septun. Und so schwammen sie immer Richtung Sonnenuntergang, wo die magische Muschel, liegen sollte.
Sie waren schon eine ganze Weile geschwommen, als sie einen einsamen Delfin sahen. Er sprang immer wieder aus dem Wasser und machte wunderschöne Loopings in der Luft. Als Septun den Delfin sah, sagte er: „Komisch, Delfine sind Gruppentiere. Also, was machte er ganz alleine hier draußen?“ „Wir sollten ihn fragen“, beschloss Blubber. Er rief vorsichtig: „Hallo! Wer bist du?“ Der Delfin hörte auf zu springen und kam langsam näher, mit heller Stimme antwortete er: „Mein Name ist Finny und ich wurde von meiner Familie getrennt. Und wie heißt ihr?“ „Mein Name ist Blibber“, sagte Blubber. „Und mein Name ist Septun“, sagte Septun. Finny war ein Delfinweibchen und wollte ihnen helfen, Chiora zu befreien.
Am nächsten Morgen machten sie cih zusammen auf den Weg. Aber aus dem Nichts kam ein Strum auf und es riss sie hin und her. Die Wellen waren riesig, viel größer die von Blubbers Zuhause. Weißer Meeresschaum versperrte ihnen die Sicht. Am schwersten hatte es Finny, denn sie musste immer wieder an die Oberfläche zum Luft holen. Auf einmal kam eine riesengroße Welle auf sie alle zu und die Drei wollten vor der Monsterwelle wegschwimmen. Aber sie traf sie alle mit voller Wucht und Blubber wurde schwarz vor Augen.
Als er wieder zu sich kam, war er in flachen Wasser an einem Ufer. Ein Gnom und eine Gnomin kümmerten sich um ihn. „Erwacht auf“, flüsterte der Gnom. „Willst du einen Pilztee?““ „Gerne“, sagte Blubber verdattert. „Wo sind Septun und Finny?“, fragte Blubber. „Sie trinken gerade auch Pilztee“, sagte die Gnomin. Inzwischen war der Gnom in ein kleines Haus gegangen. Es war rot und weiß und sah irgendwie rund aus. Blubber sah, dass Finny und Septun nicht weit entfernt übten, die kleinen Tassen mit dem Tee zu halten. Blubber schwamm schnell zu ihnen. Sie spielten ein Weilchen, dann kam der Gnom und drückte Blubber eine Tasse in die Flosse. Blubber schaute über den Rand der Tasse, darin war ein rotbraunes Gebräu. In dem Gebräu schwammen Dinge, mit einem Stiel und einer runden Kuppel, die einem Hut ähnelten. Das waren also Pilze, dachte Blubber. Später erfuhren sie, dass die Gnome Gindel und Gundel hießen und Wassergnome waren. Diese lebten oft am Meer.
Am nächsten Morgen verabschiedeten sich Blubber, Septun und Finny von Gindel und Gundel und machten sich wieder auf den Weg. Nach einer ganzen Weile sah Finny in der Ferne etwas blitzen und glitzern, sie schwamm schnell darauf zu. Blubber und Septun hatten Mühe, ihr zu folgen. Nun erkannten alle drei, dass das Glitzern von einer Muschel kam, die im Sand lag. Sie wussten, welche Muschel das sein musste. Es war die magische Muschel, die die Perle bewachte. „Herzlichen Glückwunsch, ihr habt mich gefunden!“, sagte die Muschel in einem geheimnisvollen Ton. „Bekommen wir jetzt die Perle?“, fragte Septun. Finny schwamm dabei wild hin und her. „Erst müsst ihr die drei unlösbaren Rätsel lösen“, sagte die Muschel. „Aber, wenn sie unlösbar sind, wie soll man sie da lösen?“, fragte Finny. Die Muschel antwortete: „Das weiß keiner. Seid ihr trotzdem bereit?“ „Ja!“, sagten alle drei. Die Muschel begann: „Was hat einen Körper, keinen Kopf, aber einen Hut?“ Alle überlegten. Schließlich sagte Septun: „Das ist der Pilz.“ „Richtig!“, sagte die Muschel erstaunt. „Zweitens: ich bin davor, ich bin darin, ich bin darin, ich bin davor, was ist das?“, sagte die Muschel. „Das ist der Meeresspiegel“, sagte Finny.“Richtig! Und nun die letzte Frage“, begann die Muschel. „Er hat ein Bett und kann nicht schlafen, hat einen Mund und kann nicht sprechen und bietet für manchen einen sicheren Hafen, was ist das?“ Alle dachten angestrengt nach. Dann plötzlich war es für Blubber klar: „Es ist der Fluss!“. „Richtig!“, freute sich die Muschel. „Ihr habt die unlösbaren Fragen beantwortet. Nun gehört die perle euch. Ich möchte euch auch noch einen Tipp geben. Ihr müsst nach Süden schwimmen. Nach einiger Zeit werdet ihr auf zwei Röhren stoßen, nehmt die rechte, sie führt euch direkt geradeaus zu Siphos Schloss.“ „Danke für deinen Tipp!“, sagte Blubber freundlich.
Und so schwammen sie los. Septun durfte die Perle mit seinen Fangarmen halten. Wie die Muschel gesagt hatte, kam sie bei den Röhren an. Aber aus Versehen schwammen sie in die linke und irrten in den Gängen umher. Plötzlich sahen sie, wie ein Fisch auf sie zu schwamm. Er hatte große, blaue Augen, war gelb und seine Flossen waren rot. „Ich bin Sally“, stellte er sich vor. „Wir sind Blubber, Septun und Finny und wir wollen zu Siphos Schloss.“ „Hier seid ihr ganz falsch“, sagte Sally. „Ich zeige euch den Weg.“ Sie schwammen und schwammen und Blubber fühlte sich, als wäre er schon tagelang in den Röhren. Endlich sagte Sally: „Wir sind da!“. Sie waren in einer kleinen Meereshöhlenöffnung und vor ihnen stand ein großes Schloss. Es wirkte wie ein einziger, riesiger Schatten und hunderte Haie schwammen um das Schloss herum. „Danke für deine Hilfe“, sagte Blubber zu Sally „Tschüss“, verabschiedete sie sich und schwamm zurück in die Röhren. Vorsichtig wagten sich die drei Freunde aus der Höhle. Sie huschten schnell durch die Wachhaie hindurch, ohne dass diese was merkten. Blubber fand einen kleinen Durchgang, wo sie alle durchpassten. Septun sagte: „Nimm du die Perle, Blubber.“ Blubber nahm sie. Sie schwammen einen Flur entlang und kamen dann in den Thronsaal. Aber er war leer, dafür sahen sie die gefesselte Fee Chiora. Sie hatte schwarze Haare und sah wunderschön aus. Und dann sah Blubber auf einmal seine Eltern. Er war richtig geschockt. Sie wollten ihm was, aber ihre Münder waren zugeklebt. Blubber schwamm langsam näher, plötzlich lag er plattgedrückt auf dem Boden. Das lag daran, dass eine Qualle auf ihm stand. Es war Sipho! „Gebt mir die Perle, ihr habt verloren!“ Finny und Septun waren auch gefesselt worden. „Wir müssen aufgeben“, sagte Blubber. „Endlich wird das Meer unter meiner Herrschaft stehen“, freute sich Sipho. Blubber ließ aus Versehen die Perle los. Er wollte das nicht und streckte die Flosse aus, um sie wieder zu greifen, aber Septun und Finny versuchten auch, die Perle zu retten. Alle drei berührten gleichzeitig die Perle. Und da zerbrach sie. Aus ihr fielen ein Spiegel und ein Pilz. Plötzlich wusste Blubber, was er tun musste, um alle zu retten. Es gab hinter dem Schloss einen Fluss und den brauchte er für seinen Plan. Sein Vater hatte ihm früher etwas über Meereslebewesen erzählt und auch über diese Quallenart. Sie hassten Licht und Pilzgeruch. Er sprang aus dem Wasser und hielt den Spiegel so, dass das Sonnenlicht auf Sipho fiel. Diese wich immer weiter zurück, stieß gegen ein Fenster, was sich öffnete und wurde von der Strömung fortgerissen. Blubber befreite seine Freunde, Chiora und seine Familie. Die Haie waren auch alle weggeschwommen, weil sie keine Königin mehr hatten.
So kehrten sie alle glücklich nach Hause zurück und dort war wieder genug Wasser. „Wieso ward ihr eigentlich dort?“, fragte Blubber seine Familie. „Hier war zu wenig Wasser, wir konnten hier nicht mehr bleiben und im Meer haben sie uns dann gefangen“, erzählte Bagira.
Blubber traf sich noch oft mit Septun und Finny. Sie blieben die besten Freunde und so lebten sie glücklich, bis ans Ende ihrer Tage. Sipho aber wurde nie wieder gesehen.
Lehre: Gib niemals die Hoffnung auf !