Verlassene Wege, leere Straßen. Promenaden sind wie leer gefegt. Cafés und Restaurants haben geschlossen, ebenso die Hotels. Parkplätze und Seebrücken sind mit Flatterband abgesperrt. Und in der Ortseinfahrt kontrolliert die Polizei, wo die Fahrzeuge her kommen und schicken einen Großteil der Auswärtigen ganz schnell zurück. Sogar die Zweitwohnungsbesitzer, für die man sonst so gern den roten Teppich ausrollt, sind derzeit nur „geduldet“; wer schon da ist, der darf bleiben, alle anderen sollen ihren ersten Wohnsitz möglichst nicht verlassen und auf eine Anreise verzichten. Schwere Zeiten an der Küste: der Saisonbeginn wird verschoben; man hofft, dass sich die Situation nicht allzu lange hinzieht.
Schuld an der Situation hat „Corona“. Ein Virus, der uns die Gefahr einer Pandemie zum ersten Mal deutlich macht. Im Eiltempo rast der Erreger um die Welt, legt ganze Nationen lahm, bedroht die Gesundheit und auch die Wirtschaft. Vor allem die kleinen Unternehmen leiden unter der Krise. Denn eigentlich sollte jetzt die Saison beginnen; also haben sich alle darauf vorbereitet, mit entsprechenden Einkäufen, Hoffnungen, vielleicht auch Krediten. Was nun an Verlusten auf sie zukommt ist noch gar nicht absehbar. Zwar haben der Bund und auch das Land Schleswig-Holstein großzügige Unterstützung zugesagt, aber wie man an helfende Finanzspritzen herankommt und ab wann es sie gibt ist bislang noch nicht allen bekannt.
„Wichtig ist, dass alle zu Hause bleiben“, mahnt Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther. Nur wenn man die Ansteckungsgefahr so gering wie möglich hält lässt sich die Krise bald überwinden. Dann sind die Bilder von leeren Stränden, Promenaden, Straßen und Cafés nur noch Erinnerung an einen Albtraum, und wir können uns endlich wieder auf sonnige Tage im Strandkorb, auf den Klönschnack im Café, gemütliches Dinner im Restaurant und einen wunderschönen Urlaub an der Ostseeküste freuen.