StrandBlick September 2024

38 StrandBlick September | 2024 Scharbeutz Apfelzeit auf dem Klingberger Sonnenhügel Klingberg und die Apfelzeit - das gehört untrennbar zusammen. Schließlich waren es die Obstbauern, die sich an diesem schönen Flecken nah am Großen Pönitzer See ansiedelten, und immer noch findet man überall Apfelbäume und beson- dere Früchte. In der Bargkoppel hat man den Äpfeln ein Fest gewidmet, das am 17. August gefeiert wurde. Sonniger Samstag, fröhliche Nachbarn: Beste Stimmung beim diesjährigen Apfelfest im Künstlerdorf Klingberg. Hoch oben auf der Bargkoppel freuten sich die Anwohner und zahlreiche Gäste diesmal schon im August über ein lecker bestücktes Buffet mit Köstlich- keiten aus Klingberger Küchen bei lockerem Klönschnack in idyllischem Ambiente. Dass man auf der Apfel- wiese feiern und sich über ihren Fortbestand freuen kann ist der wohl wichtigste Punkt bei der traditionellen Apfel-Party. Gastgeber ist der Verein „Bargkoppel - mitgestal- ten und erhalten e.V.“, der sich seit der Gründung im Jahr 2011 vehement für Natur und Tradition einsetzt. Gleich zum Start stellten die nur 15 Mitglie- der Beachtliches auf die Beine. So wurden Obst- bäume gepflanzt, Wiesenflächen gepflegt, ein Weg benannt , das giftige Jakobs Kreuzkraut entfernt und vieles mehr. „Damit haben wir auch den Knick und die dort lebenden Hasel- mäuse gerettet“, freut sich Grundbesitzer und Beisitzer Bernd Deible. Gemeinsam kämpft man auch gegen immer wieder aufkeimende Bebauungspläne. „Wir wollen das Persönliche bewahren“, betont Marita Arent, die als aktives Vereinsmitglied alles organisiert. „und dieses alljährliche Fest ist das beste Zeichen für ein Miteinander, das Freude macht.“ Was für eine Apfel-Pracht! Dieser sagenhaft sonnige Sommer bringt eine satte Ernte Fröhliche Stimmung auf dem „Klingberger Sonnenhügel“: hier treffen sich Nachbarn und Gäste beim alljährlichen Fest zur Apfelernte Köstlich, rund und kerngesund: Herbstäpfel „An apple a day keeps the doctor away“, wissen die Briten, und ein kultiger Schlager warnt: „Beiß’ nicht gleich in jeden Apfel, er könnte sauer sein.“ Tatsächlich soll ein goldener Zankapfel zum Trojanischen Krieg geführt haben, und verführen kann man mit dem Apfel auch ganz gut, wie die Adam und Eva-Story beweist. Also: probieren! Jetzt ist Apfelzeit. Verführerisch rot und rund glitzert er in der Spätsommersonne. Fruchtig, knackig, frisch, wartet er darauf, gepflückt, gebissen, genos- sen zu werden: der Apfel. Viele Sorten, viele Namen, aber immer derselbe My- thos. Es war ein Apfel, den Liebes- göttin Aphrodite als Symbol in ihren Händen trug. Ein Apfel, der die gött- lichen Asen verjüngte und unsterb- lich machte. Es war auch ein Apfel, mit dem Eva laut Bibel-Übersetzung Adam „zur Sünde“ verführte und da- mit das Wohnrecht im Paradies ver- wirkte. Auch in der Physik spielt die Fruchtlegende eine Rolle: Isaac Newton ist durch einen fallenden Apfel dem Gesetz der Schwerkraft auf die Spur gekommen. Statistiker wissen alles rund um den Apfel: 17 Kilo dieser Frucht isst jeder Deutsche pro Jahr. Elf Liter Apfelsaft rinnen jährlich durch deutsche Kehlen. Weltweit gibt es 30.000 Apfelsorten, aber nur rund 2000 wachsen in Deutschland. Vier da- von sind schon lange die Favoriten: Gala, Elstar, Jonagold, Topaz und Wellant. Mitte August startet die Ernte. Bis in den November hinein werden rund 265.000 Tonnen der leckeren Früchte „gepflückt“. Da- bei ist die Sortenvielfalt nahezu unendlich. Noch nie konnte man aus einem so vielfälti- gen Angebot an Obstsorten wählen. Durch viele verschiedene Kreuzungen werden die Äpfel immer knackiger, süßer und leckerer. Um der Natur zu trotzen werden sie zudem widerstandsfähiger und pflegeleichter ge- züchtet und schließlich in vielen regionalen Hofläden knackfrisch angeboten. Ursprüng- lich stammt die Frucht aus Asien und wird seit dem 6. Jahrhundert in Mitteleuropa angebaut. Den groß- flächigen Apfelanbau, wie wir ihn heute kennen, haben die Römer eingeführt. Eine kluge Initiative: Kaum eine andere Frucht strotzt so von Vitaminen und Mineralstoffen, hat eine so gesundheitsfördernde Wirkung. Äpfel, so weiß man, regu- lieren die Verdauung, stabilisieren die Darmflora und damit das Im- munsystem, mindern Nervosität und Reizbarkeit, senken den Cho- lesterinspiegel und beugen Herzin- farkten vor. „An apple a day“ ist also ein guter Tipp. Die Obstbauern star- teten im August mit der Ernte, und wer gern seinen eigenen Apfelbaum im Gar- ten hätte, der findet viele Sorten und Größen in den örtlichen Gartencentern, auch im Klein- format für Ihren Hausgarten. Knackig-frisch und unwiderstehlich: Äpfel schmecken nicht nur gut, sie sind auch rundum kerngesund

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