StrandBlick August 2024

14 St rand B li c k Augu st | 2024 Timmendorfer Strand Der Niendorfer Molensteg ist wieder da! Für die Einheimischen war er immer „ein Stück Niendorf“, und entsprechend entsetzt waren sie, als der kleine Molensteg am Niendorfer Strand bei dem verheerenden Sturmhochwasser im Oktober 2023 regelrecht zerfetzt wurde. Es hat ein bisschen gedauert, aber nun ist er wieder da: am 12. Juli wurde „der Neue“ eingeweiht, mit Shanties und Ortsprominenz. Ein stürmischer aber angenehm warmer Wind zerzauste den Teilnehmern bei der Ein- weihung des neu errichteten Molenstegs in Niendorf/Ostsee am Freitag, dem 12. Juli die Haare und verlieh dem Ganzen eine wildro- mantische Stimmung. Dabei wehte im Ver- gleich zum Oktober letzten Jahren nur ein laues Lüftchen, denn vom 19. bis zum 21. Ok- tober 2023 wütete ein Sturmhochwasser an der Ostseeküste. Der Molensteg am Niendor- fer Hafen trotzte damals tapfer der gewalti- gen Kraft der Naturgewalten, doch gegen die Wellenberge hatte er keine Chance. Die bei Gästen und Einheimischen gleichermaßen beliebte 105 Meter lange und etwa 2,50 Meter breite Steganlage erlitt einen Totalschaden. „Wir haben während des Sturmhochwassers alles getan, um die Gemeinde zu schützen“, erinnerte Bürgermeister Sven Partheil-Böhnke bei der Einweihung des neuen Molenstegs. „Dabei ist Timmendorfer Strand noch ver- gleichsweise glimpflich davongekommen. Dennoch gab es natürlich Schäden und dazu gehörte auch die Zerstörung des Molenstegs.“ Timmendorfs Bürgermeister dankte allen Freiwilligen, die sich an den Aufräumarbeiten beteiligten. „Wir haben sogar eine private Spende in Höhe von 5.000 € für den Wieder- aufbauerhalten“, freut sich Sven Partheil- Böhnke und erklärt, dass es sich bei demMo- lensteg um einen seiner Lieblingsorte in der Gemeinde Timmendorfer Strand handelt. Pastor Lars Lemke fügte hinzu dass der Steg auch ein Platz ist, um derer zu gedenken, die auf See bestattet wurden. Außerdem hätten sicherlich viele Paare die Plattform des Molenstegs genutzt, um dort mit Blick auf das Meer, Pläne für eine gemeinsame Zukunft zu schmieden. Ein romantischer Aspekt, den der Shantychor Timmendorfer Strand musikalisch untermalte, wobei der Chorleiter das Publikum erfolgreich zum Mitsingen der kernigen Seemannslieder aufforderte. Nachdem Sven Partheil-Böhnke und der Stegbauer Wolfgang Hargus von Hargus Holzbau ein rotes Band durchschnitten, ist der aus massivem Eichenholz errichtete Molen- steg nun auch offiziell eröffnet. Michael Strüm- pell von der Firma Elektro Strümpell hat dafür gesorgt, dass der Molensteg auch dann noch im rechten Licht erscheint, wenn die Sonne als roter Feuerball hinter dem Horizont ver- sunken ist und die Möwen auf dem glatt ge- hobelten Geländer den Schnabel unter die Flügel stecken, um auf einem Bein stehend, die Nacht zu verschlafen. Rund 163.000 € hat der dreimonatige Wie- deraufbau des Molenstegs gekostet. „Ein kleiner Teil des Stegs war versichert“, er- klärt Gesine Muus, 1. Werkleiterin des Kurbe- triebs. Die übrigen Kosten werden zu 75 Prozent aus dem Wiederaufbaufonds des Landes bezahlt. Für den Rest muss die Ge- meinde Timmendorfer Strand selbst aufkom- men. Ein Einsatz, der sich zweifellos lohnt. Pastor Lars Lemke (von links), Wolfgang Hargus, Christoph Kressin von der Provinzial Versicherung, Michael Strümpell und Sven Partheil-Böhnke freuen sich, dass der neue Molensteg nach nur drei Monaten Bauzeit fertig ist Holzbauer Wolfgang Hargus (links) und Bürgermeister Sven Partheil-Böhnke weihten den neu errichteten Molensteg mit dem symbolischen Durchschneiden des roten Bandes ein. Fertig. Der 105 Meter lange Molensteg lädt wieder zum Flanieren, Träumen und Verweilen ein. Der Shantychor Timmendorfer Strand schmetterte zünftige Seemannslieder.

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