StrandBlick Dezember 2022

Travemünde 55 StrandBlick Dezember | 2022 SCHLAMPEN- LIKÖR! Flasche.................. € 29,- Als 3er-Edition....... € 85,- Glas mit Druck ...... € 5,- Als Luxus-Set mit 3er Edition, 2 Gläsern u. 1 Schlampen- kalender.............. € 110,- Vorderreihe 7 - 23570 Travemünde www.anja-es-kunst.de 0173 - 58 44 171 Mo.-Sa. 11-17 Uhr, So. Schautag Glamourös schenken 2 EUR pro Flasche werden an das AWO Frauenhaus in Lübeck gespendet. Erhältlich in der Galerie oder per Versand unter bilder@anja-es.de Kunst-Kapriolen & glückliche Kunden Anzeige Als Galeristin erlebt man ja die tollsten Geschichten. Man begegnet den sonder- und wunderbarsten Menschen, hört die lustigsten Kommentare zur Kunst und manchmal gerät man in die Zwickmühle der Liebe... so wie neulich, als zwei sich liebten und die Dritte log, dass sich die Balken bogen. Menschen, die bei strahlendem Sonnenschein und milden Temperaturen eine Galerie besu- chen sind mir schon mal sympathisch, und das Paar, das neulich durch die Kunst schlen- derte erst recht. Sie waren wirklich nett und wir kamen ins Gespräch. Dabei ging es ganz nebenbei um ein Gemälde von Claus Tegtmeier aus der aktuellen Ausstellung. Es gefiel beiden, was aus galeristischer Sicht schon mal ein Pluspunkt ist. Auf ih- rem Handy zeigten sie mir Fotos ih- rer Wohnung mit geeigneten Wän- den und tatsächlich, so fand ich, würde das Bild gut passen. Zu mei- ner Enttäuschung wechselten sie aber bald das Thema, sahen sich den Rest der Ausstellung an und verabschiedeten sich. Ich tröstete mich mit einer Marzipankartoffel. – Gut, vielleicht waren es zwei oder drei – da kam der Mann hektisch die Treppe hochgelaufen. Seine Frau sei auf der Toilette und er kaufe das Bild, sie dürfe es aber nicht wissen, denn es sei ein Weihnachtsgeschenk. Ich solle ihm die Rechnung in die Firma schicken und das Bild per Post senden. Er warf seine Visiten- karte auf den Tresen und hetzte wieder nach unten. Weil zum Anstoßen keiner da war, warf ich mir noch ein Kartöffelchen ein – da klin- gelte mein Handy. Die Frau war dran, sie rief von der Toilette an. Sie kaufe das Bild, ihr Mann dürfe es aber nicht wissen, es sei ein Weihnachtsgeschenk. Ich solle ihr die Rech- nung schicken, aber ohne Absender. Sie dik- tierte mir die Adresse und legte auf. Mir war auf die Schnelle nicht eingefallen, was ich ihr hätte sagen können. Zu behaupten, ein anderer Kunde hätte das Bild gekauft, wäre unglaubwürdig, denn es waren ja erst wenige Minuten vergangen. So verbrachte ich den Tag mit dem Errichten kreativer Lü- gengebäude, die alle extrem ein- sturzgefährdet waren. Als nur noch eine Marzipankartoffel übrig war, griff ich zum Handy und rief die Frau zurück. Es sei mir wirk- lich sehr, sehr peinlich, aber ich hätte mich im Preis vertan. Meine Assistentin habe das Bild falsch aus- gezeichnet, in Wahrheit koste es mehr als das Doppelte. Ob das wohl auch ok sei? Die Reaktion war wie erwartet und ich ließ den verbalen Shitstorm dankbar über mich ergehen. Ich legte das Handy weg, lehnte mich zurück und ließ mir die letzte Kartoffel schmecken. Weihnachten kann kommen! Manchmal sind gute Nachrichten ganz schön schwierig: Anja Es hat zwei Interessenten für ein Gemälde und eine schwere Entscheidung

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