StrandBlick November 2022

41 StrandBlick November | 2022 Villa, Haus, Schloss oder Zelt? Die Wahrheit kennt nur der Wind. Wirklich? Anzeige Der Gang durch die Hallen ist unverändert beeindruckend. Mit einem Glas Rotwein in der Hand lustwandelt man durch sein Anwesen. Es klingt noch immer angenehm in den Ohren – so, als wenn es erst gestern war: Die Lobge- sänge der begeisterten Freunde und Nachbarn während der Einweihungsfeier. Selbst die Ver- wandtschaft schwieg damals ausnahmsweise mal andächtig, bevor sie leise tuschelnd imNe- benraum verschwand. Was war das doch für ein innerer Vorbeimarsch! Natürlich hat man auch eine Menge Geld auf denTisch gelegt, da- mit man nur das Beste für seine Villa bekommt. Das galt für die Materialien, als auch für die Technik. Wichtig war, dass ein Zeichen gesetzt wird! Es wurden modernste Fliesen und Arma- turen ausgesucht, völlig neue und revolutionäre Materialien verwendet. Ein Architekt für den Entwurf des Hauses war dank der eigenen Kreativität nicht erforderlich. Der hatte damals nur den Bauantrag und die Statik erstellt. Das Ergebnis kann sich auch heute noch sehen las- sen – unbestritten brach damals sozusagen eine neue Architektur-Epoche an! Warum die sei- nerzeit angeschriebenen Architektur-Magazine das Wunderwerk nicht in einem epischen mehrteiligen Bildband veröffentlichten, ist noch heute ein Rätsel. Es gab nicht einmal eine Rück- meldung. Selbst schuld. Jetzt zusätzlich zur Villa noch eine Anlage-Im- mobilie kaufen, die an Feriengäste vermietet wird – klasse Idee! Manmuss ja auch ans Alter denken. Klar sind die Zinsen imGegensatz zu den letzten Jahren extrem gestiegen. Aber verglichen mit den damals von der Bank für die Villen-Finan- zierung verlangten 9%sind die aktuellen Zinsen erträglich. Als Sicherheit für die Finanzierung der neuen Immobilie soll die eigene Villa dienen, die bestimmt locker denWert der gekauften Immo- bilie hat, so die eigene Schätzung. Logisch, dass man als Eigentümer sein Heim am besten ein- schätzen kann – wer denn sonst! DieAnlage-Immobiliewar schnell gefunden und ebenso schnell war man sich auch mit dem Wohnungsverkäufer handelseinig. Auchwar der Kaufvertrag schnell unterzeichnet, denn man wollte sich dieses Bomben-Angebot an allen an- deren Interessenten vorbei schnellstens sichern. Nachdem mit dem olympiaverdächtig schnel- len Kauf Fakten geschaffen wurden, kann man sich ja nun in Ruhe um die Finanzierung küm- mern. Dank der Villa als Sicherheit für die Fi- nanzierungwird das Gesprächmit demBanker zweifellos ein Spaziergang. Umfangreiche Er- fahrung mit Immobilien-Finanzierungen hat man ja dank der damaligen Villen-Finanzie- rung. Zugegeben ist dies schon ein paar Jahre her, aber was soll sich seit dem schon groß ge- ändert haben – außer, dass aus der Deutschen Mark zwischenzeitlich Euros geworden sind. Entspannt geht´s zur Bank. Nach amüsantem Plaudern kommt man aufs Wesentliche. Erho- benen Hauptes werden dem Banker lässig die Unterlagen überreicht. Andächtiges Blättern des Bank-Mitarbeiters beginnt. Schweigen. Nochmaliges, wesentlich schnelleres Durchblät- tern der Unterlagen folgt. Unveränderte Stille. Ein konzentrierter und lang anhaltender Blick in den Computer. Was für ein Profi! Das leise Blättern wird durch rhythmisches Klicken mit der Maus ergänzt und schwebt auf einemseich- ten Klangteppich – bestehend aus dem berau- schend sonoren Röcheln der Klima-Anlage – wabernd durch Raum und Zeit. Während der sympathische Banker so schweigend wie ge- wissenhaft seiner Arbeit nachgeht, fließen säu- selnd die Gedanken zur neuen Immobilie, zur neuen Designer-Küche, die schon bestellt wurde und auch zum restlichen Mobiliar, das ebenfalls bereits in einer kleinen bezaubernden Tischlerei kunstvoll in Handarbeit extra für die neue Wohnung präzise angefertigt wird. Der Tipp kam übrigens vom Wohnungsverkäufer, der mit dieser kleinen Tischlerei nur beste Er- fahrungen gesammelt hat, wie er mehrfach vor- schwärmte. Gehörte die Tischlerei nicht zufällig seinem Schwager? Oder war es sein Neffe? Egal, Hauptsache es wird alles perfekt für die neuen Feriengäste. Bei diesem wohligen Ge- danken gleitet man tiefenentspannt langsam und etwas hörbar imLedersessel immer weiter in Richtung Horizontale. Die plötzliche Frage des Bank-Mitarbeiters, ob denn die neue Immobilie tatsächlich schon ge- kauft wurde, zerreißt nicht nur die Stille, sondern auch die Lässigkeit beider Protagonisten. Die Fi- nanzierung ist nicht möglich, weil die Bank die Villa viel niedriger bewertet? Sieht denn der nun irgendwie nicht mehr so sympathische Banker nicht die Besonderheiten? Allein das Badezim- mer: Italienische Fliesen in lila mit grünem Mä- anderband und beigen Waschbecken. Klar war auch schon damals ein rosa Sandstein-Fußbo- den dazu ganz schön gewagt. Und das er über die Jahre fleckig geworden ist, liegt daran, dass er damals nicht versiegelt wurde. Na und? Zu- gegeben, der Grundriss ist schon ungewöhnlich – aber auch das ist ja das Besondere an dieser Villa. Dass man durch dasWohnzimmer zur Ga- rage und dann ins Schlafzimmer kommt war ir- gendwie damals nicht anders zu lösen. Dafür ist man aber auch schnell im Auto, wenn man mal verschlafen hat. Und die 5 cm dicke Astronau- ten-Dämmung, wie sie damals hieß, ist bei Dä- chern nicht mehr aktuell? Alle Original-Fenster schließen noch immer perfekt! Wie – die styli- schen türkisfarbenen Kunstschieferplatten, die das gesamte Haus verkleiden, sind aus Asbest? Das kann doch nichts Schlechtes sein, denn schließlich ist im Produktnamen doch das Wort „best“ enthalten, wird verzweifelt argumentiert… „Die realistische Einschätzung seiner eigenen Immobilie ist tatsächlich schwierig“, so Mathias Walter, Inhaber von SCHAUMBURG-HOLSTEIN Immobilien | Marketing. „Ich zitiere die Worte eines Bank-Vorstands: Man selbst denkt, man besitzt ein Haus, das Finanzamt meint, es sei ein Schloss und der Banker bewertet es als Zelt“, so Mathias Walter weiter. „Wir als Makler hin- gegen bewerten denMarktwert einer Immobilie – also für welchen Preis die Immobilie tatsäch- lich im aktuellen Markt verkauft werden kann. Wir hatten übrigens auch schon das Gegenteil vom geschilderten Fall: Der Eigentümer hatte seine Immobilie auf weniger als die Hälfte des tatsächlichen Marktpreises geschätzt, wie sich im Beratungsgespräch herausstellte. Deshalb ist es wichtig, dass ein neutraler und routinierter Profi eine detaillierte Begutachtung und Bewer- tung vornimmt. Dann erhält man meistens ei- nen echten Immobilienwert. „Meistens“ deshalb, weil nicht unbedingt der Immobilienbewer- tende, der den höchsten Marktwert ermittelt auch zwangsweise der Beste sein muss. Man- che bewerten leider gern etwas höher, um ei- nen Vermittlungs-Auftrag zu bekommen. Dies zahlt sich am Ende für die Verkaufenden nie aus, da dann die Immobilie nicht verkauft wer- den kann und imMarkt „verbrennt“. AmSchluss kann es dann passieren, dass das Heim nach unzähligen Monaten für weniger Geld verkauft werden muss, als wenn man gleich mit einem realistischen Angebotspreis gestartet wäre. Deshalb ist ein erfahrener Partner an der Seite wirklich wichtig. Besonders im heutigen sich schnell wandelnden Immobilien-Markt braucht man viel Erfahrung und sehr gute Ortskenntnis, umechte Immobilienwerte zu ermitteln. Wir ar- beiten routiniert und hanseatisch fair und küm- mern uns darum, dass Ihr Immobilienverkauf für Sie und für die Kaufenden ein Erfolg wird und die gewünschten Ziele sicher erreicht wer- den.“ Mehr unter www.schaumburg-holstein.de und auf Seite 7. Foto: SCHAUMBURG-HOLSTEIN Immobilien | Marketing

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