StrandBlick Mai 2022
74 StrandBlick Mai | 2022 Immobilien-Blog Anzeige 1. Immobilien sind ein knappes Gut – Ein paar handfeste Fakten In den letzten 10 Jahren haben sich die Preise für Wohnungen und auch Häuser in Deutsch- land mehr als verdoppelt. Die Einkommen sind aber parallel auch deutlich gestiegen. Die Mieten sind im Schnitt in den letzten 10 Jahren z.B. in Lübeck „nur“ um rund 50% gestiegen. (Quelle: IMV Marktdaten GmbH). 2. Deutschland ist nach wie vor ein Volk von Mietern statt ein Volk von Eigentümern Im europäischen Vergleich ist die Eigentümer Quote bei uns im Vergleich zu den Mietern nach wie vor mit nur 45% sehr niedrig. Damit belegt Deutschland den traurigen letzten Platz in Europa bei den Eigentümer-Quoten. Jeder weiß aber, dass eine abbezahlte eigene Immobilie im Alter wie eine zweite Rente zu sehen ist, in der man kostenfrei wohnen kann. Daher sollten junge Leute so früh wie möglich anfangen sich eine erste eigene Immobilie anzuschaffen. Klein anfangen lautet die De- vise. Wenn die finanziellen Möglichkeiten es zulassen, kann man sich ja im Laufe der Zeit weiter steigern und die kleine 1-Zimmer Bude verkaufen, eine größere Wohnung kaufen bis hin zu einem Einfamilienhaus. Schritt für Schritt geht das und auch eine teilweise ab- bezahlte Studentenbude bringt Eigenkapital in die neue größere Wohnung ein. Jede Mo- natsmiete ist hingegen unwiederbringlich im Geldbeutel des Vermieters gelandet. 3. Wer Geld hat legt in Immobilien an Grundbuch statt Sparbuch heißt die Devise. Wer bereits einiges an Kapital angesammelt hat, sei es durch eigene Arbeit oder auch durch Erbe, versucht das Geld natürlich zu- sammenzuhalten oder auch zu vermehren. Bei den Banken gibt es aktuell keine Zinsen mehr oder sogar Strafzinsen, die etwas softer „Verwahrentgelt“ genannt werden. Aktien sind volatil und wer sich nicht damit auskennt, verliert auch eher mehr als er gewinnt. Ein paar Alternativen gibt es noch wie gut ge- managte Fonds oder Pflegeimmobilien. Im Wesentlichen bleiben aber nur Anlagen in Im- mobilien. 4. Anblasen - Die Jagd nach Immobilien ist in vollem Gage Viele verkaufswillige Eigen- tümer sind auf der Suche nach uninformierten und ka- pitalkräftigen Anlegern, die jeden Morgen aufstehen, um überteuerte Immobilien zu kaufen. Dass dem nicht so ist, versteht sich von selbst. Fakt ist aber, dass der Run auf Immobilien sehr hoch ist, weil es kaum Anlagealterna- tiven gibt. Das Angebot ist klein und die Nachfrage ist groß. Wir haben Verkäufer- markt, aber nicht alles ist möglich. 5. Bäume wachsen nicht in den Himmel Die Preise für Immobilien sind in den letzten 10 Jahren unaufhörlich ge- klettert. Das hat voraussichtlich jetzt ein Ende. Zumindest in einigen Im- mobilien-Segmenten. Es wird nicht alles gekauft, was verfügbar ist, son- dern differenziert. 6. Ferienimmobilien als Zweiwohn- sitz boomen weiter Verkäufer haben immer höhere Preiserwartungen und die Kaufwilli- gen eine immer höhere Preisbereit- schaft. Wir beobachten verbreitet so- genannte „Maklercastings“, wo derjenige, der den höchsten Ver- kaufspreis prognostiziert, fundiert oder auch nicht, den Vermarktungs- auftrag erhält. Mondpreise „verbren- nen“ jedoch Immobilien die dann viel zu lange am Markt sind und bei de- nen der Preis dann immer weiter reduziert werden muss und am Schluss ein wesentlich niedrigerer Preis erzielt wird, als wenn gleich mit einem marktgerechten Preis begonnen worden wäre. Auf Fehmarn wurden aktuell z.B. völlig überzogene Preise für ETW von ca. 14.000€ aufgerufen und seit über 3 Monaten wie sauer Bier angeboten. Auf der anderen Seite steigt die Begehrlichkeit nach Ostsee Immobilien und Urlaub im Norden oder ein Zweitwohnsitz ist angesagter denn je. 7. Die Kehrseite des Ostsee-Booms ist Wohn- raum Knappheit für Einheimische Immer mehr Ferienwohnungen im Strandbe- reich haben zu dunklen verlassenen Ortsker- nen im Winter geführt. Das die Gemeinden hier entgegen wirken wollen ist verständlich. Ein ausgewogener Mix aus Feriengästen, Zweitwohnungsbesitzern und Dauerwohnen mit Erstwohnsitz sollte ge- währleistet bleiben. Die ganze Region lebt vom Tourismus, aber auf ein ausgewogenes Zusammenspiel kommt es an. 8. Menschen, die Gäste bewirten und das Le- ben angenehm machen, wollen auch schön wohnen Daher müssen zwangsläufig auch die Ein- kommen derjenigen steigen, die das Leben für die Gäste der Ostsee angenehmer ma- chen, denn auch die fleißigen Dienstleister wollen angenehm wohnen und sich leisten Die Jagd nach dem Betongold 10 Thesen zur aktuellen Situation am Immobilienmarkt Das eigene Zuhause ist seit Jahrtausenden ein Zufluchtsort, an dem sich jeder wohl fühlen kann. Familie, Sicherheit, Wohlbefinden, Erholung und Sammeln von Kraft für den Alltag sind tiefe Sehnsüchte, die viele von uns mit dem Begriff „Zuhause“ verbinden. Wen wundert es, dass Menschen nach Eigentum streben, für die Wohnbedürfnisse der Familie, die Freiheit einer eigenen Ferienwohnung oder als Geldanlage. Die Jagd nach dem Betongold läuft ständig weiter. Halali oder Anblasen zur Jagd auf Immobilien Servicequalität hat auch an der Küste ihren Preis
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