StrandBlick März 2022
Travemünde 27 St rand B li c k Mär z | 2022 Und plötzlich ist alles anders Anzeige Eigentlich war der Artikel für diese Ausgabe schon fertig. „All that Glitter“ sollte er heißen, und es ging um die Rückkehr des Glamour in den corona-grauen All- tag. Aber: Die Ereignisse der letzten Tage haben die Prioritäten geändert. Eigentlich sollte sich diesmal alles um die Sehnsucht nach mehr Normalität, nach mehr „Glitter“ drehen. Aber das ist alles obsolet. Angesichts des großen Leids der Menschen in der Ukraine darf es in dieser Zeit keine gut gelaunten Glitzer-Artikel geben. Natürlich: das Leben geht wei- ter, und hier in Deutschland ist vom Krieg noch nicht viel zu spüren. Aber die Gefahr, die von diesem Überfall für die halbe Welt ausgeht, ist überall zu spü- ren. Die Verunsicherung, Sorge, manchmal auch Angst betrifft uns alle, und die Unbeschwert- heit, mit der wir gerade in den Frühling gehen wollten, ist überschattet von dem, was ge- rade geschieht. Die Umgangs- weise mit diesem Horror ist un- terschiedlich. In meiner Galerie erlebe ich Urlauber*innen, die versuchen, die Ereignisse soweit wie möglich auszublenden, auch um der Kinder willen, die schon unter Corona so viele Einschränkungen aushalten müssen. An- dere nutzen die Begegnung, um ins Gespräch zu kommen, ihre Ohnmacht und ihren Zorn auszudrücken, und wieder andere engagieren sich gegen den Krieg, spenden, demonstrie- ren, helfen. Fast alle sind entsetzt, so wie ich. Ich finde es schwer, ganz normal weiter zu arbeiten. Es fühlt sich irgendwie un- angemessen an. Gleichzeitig bietet die Arbeit an der Kunst aber auch Ge- staltungsfläche für persönli- che und gesellschaftliche Befindlichkeit. Ich bin sicher: Sobald der Schockzustand sich löst, wird dieser Albtraum seinen Ausdruck in eindringlichen Bildern, tiefen Texten und in- tensiver Musik bei vielen Künstler*innen finden. Dann werde auch ich wieder meine (Bild-)Sprache finden. Hoffen sie mit mir, dass auch die ukrai- nischen Musikerinnen, Lyriker und Künstlerin- nen der Welt noch zeigen können, dass nicht nur das Mensch-sein uns alle verbindet, son- dern auch die Kunst. Anja Es Die Galeristin und Künstlerin Anja Es berichtet über die aktuellen Sorgen und Ängste +'%@ . *+2 .- %3>7 -<=$>743$9>8<7>?< 0/> &>8# +;;9 ? 7!=7< 7.6% '* .%.*(%*,(). . . 5>19>87 7! # .) >907 <;7 <=8>9 7 @?> =?<; :9>8<7> ;7> 6758=437< 27=89885<1=0/>=/>17 .>7539<; -, Stefan Neidhardt + Klaus Döring Neue Arbeiten in der Galerie 0173 - 58 44 171 www.anja-es-kunst.de Mo, Di, Do, Fr, Sa 11 - 17 Uhr Sonntag Schautag 12 - 17 Uhr Vorderreihe 7 23570 Travemünde Meerbilder Stimmungsvoll, berührend, schön: die Ge- mälde der Künstlerin ChrisTine Löwa bringen eine frische Brise vom Meer in den Alltag. Bis zum 17. März zeigt die Künstlerin aus Tra- vemünde ihre Gemälde in der Ausstellung „Malerischer Norden - Ölgemälde mit Seele“ im Kunst-Pavillon in der Vogteistraße. „Mir ist wichtig, dass jeder Mensch Zugang zu meinen Bildern findet“, erklärt die Künstlerin; „ich will keine Rätsel aufgeben. Sie sind selbst- erklärend. Es gibt viel zu entdecken… Ich male Bilder, damit sie Wände schmücken, das Le- ben zu Hause bereichern, an Urlaubserleb- nisse erinnern, Sehnsüchte erfüllen, Herz und Seele berühren, Lebenslust auslösen und die Widrigkeiten des Alltags vergessen lassen.“ ihre Hauptmotive sind Ostseelandschaften: das weite, stille und tobender Meer, der blaue oder wolkenverhangene Himmel, die vom stetigen Wind geformte Landschaft und bi- zarren Steilufer. Aber auch berührende Bilder von Kindern amMeer. Einblicke gewinnen Sie auch unter www.kunstnet.de/chrisatelier. Bilder vom Meer zeigt der Kunstpavillon Travemünde noch bis zum 17. März „Mit dem Wind“: Öl auf Leinwand
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