StrandBlick März 2022

20 St rand B li c k Mä r z | 2022 Scharbeutz Viel Brückengeld für die Ostseebäder …nein, hier geht es keineswegs um das viel zitierte Überbrückungsgeld für coronabedingte Umsatzprobleme. Es geht um die traditionsreichen Wahrzeichen der Ostseebäder: die Seebrücken. Einige von ihnen sind in die Jahre gekommen und sollen nun durch neue, progressiv geschwungene Promenier-Brücken ersetzt werden. Zum Beispiel in Scharbeutz: Hier kam Ministerpräsident Daniel Günther am 11. Februar persönlich zur Übergabe des Förderbescheids über 8,9 Millionen Euro, und am 31. März soll Wirtschafts- und Tourismusminister in Haffkrug den Bescheid überreichen. „Danke, danke, danke", freute sich Bürgermei- sterin Bettina Schäfer, als sie den Fördergeld- bescheid auf dem Seebrückenplatz in Schar- beutz entgegennahm. Mit den 8,9 Millionen Euro unterstützt das Land den 9,9 Millionen- Neubau zu 90 Prozent. Rund um die Szenerie lächelten zufriedene Ortspolitiker, und wer den Blick weiter schweifen ließ, entdeckte auch die Reste der 40 Jahre alten Seebrücke. Der Abbruch ist bereits weit fortgeschritten; der Einstieg wurde schon entfernt vom Kran, den man am Brückenkopf erkennen kann. Die Pfähle sind nackt, und nur wenig vom ur- sprünglichen Holzsteg ist geblieben. Viele der betagten Bretter, über die jahrzehntelang die Urlauber flanierten, wurden an Fans und Sammler einzigartiger Zeugnisse der schlich- ten ursprünglichen Bäderkultur verkauft. Im März soll die Prozedur beendet sein, imHerbst wird der Neubau beginnen. Statt der alten, 260 Meter langen Seebrücke wird man hier eine 276 Meter lange Flaniermeile finden, mit Liegen und Bänken und einem asymmetrisch geschnittenen Brückenkopf. Ähnlich sind die Pläne für Haffkrug. In dem ehemals beschaulichen Fischerdorf soll eine 230 Meter lange Brücke im Zickzack-Modus mit zwei Ebenen das bislang eher schlichte, nur 65 Meter lange Modell ersetzen. Eine Tri- büne, Sonnenliegen, ein Doppeldeck samt Schiffsanleger und ein Spielplatz am Brücken- kopf: Das wird garantiert ein vielseitiger Ur- laubs-Hit, der Haffkrug stark verändert. Auch hier wird bereits abgebaut. Seit Dezember verschwindet Stück um Stück Haffkruger Ge- schichte, und das treibt so manchem Tränen in die Augen. Aber es soll ja alles viel schöner, viel besser werden. Darauf hofft Bürgermei- sterin Bettina Schäfer ebenso wie Wirtschafts- und Tourismusminister Bernd Bucholz, der am 31. März persönlich anreisen wird, um fei- erlich den Förderbescheid zu übergeben. Damit hat die neue Seebrücken-Ära begon- nen, und die „Alten“ sind Erinnerung. Die be- reits abgebauten Planken und Handläufe werden übrigens wieder verwendet - auf dem Sportplatz im Speckenweg. Wie der Aufbau der "Neuen" läuft kann man in einem digitalen Bautagebuch unter www.luebecker-bucht- ostsee.de/seebrueckenbau via Webcam ver- folgen. Ein spannendes Spektakel, und es hat seinen Preis: 15 Millionen Euro sollen beide Seebrücken kosten. Fährschiffe und Angler werden während der Bauphase ausweichen müssen: Ihr Stammplatz ist ja eine Baustelle - voraussichtlich bis 2023, dann sollen die bei- den Brücken fix und fertig zur Eröffnung sein. Bürgermeisterin Bettina Schäfer freut sich über den Fördergeldbescheid von Daniel Günther, mit dem 90% der Gesamtkosten erstattet werden So sahen die Klassiker an der Küste aus. Mit diesem schlichten Design haben die Neu-Entwürfe kaum noch Ähnlichkeit Mit einladend großer Plattform soll die neue Seebrücke in Scharbeutz Touristen begeistern © DKFS-architects_Schüssler-Plan Futuristischer Schwung und eine sehenswerte Spitze verleihen der neuen Seebrücke Haffkrug einen besonderen Stil © pbh Kossin+Vismann_SWUP

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