StrandBlick September 2021

16 StrandBlick September | 2021 Timmendorfer Strand Jetzt kommt die Fahrradstraße in Fahrt Es wurde lange diskutiert, und demonstriert - und jetzt ist eine Lösung in Sicht. Damit der kombinierte Kfz- und Rad- verkehr in der Timmendorfer Strandstraße und der Strandallee endlich ohne Gefahr funktioniert, wurde bei der jüngsten Verkehrsausschuss-Sitzung beschlossen, Fahrrädern Vorrang zu geben und Autos nur als Anlieger zuzulassen. Es ist eng, es ist wild, es wird gefährlich: Auf der Timmendorfer Strandallee bewegen sich etliche und oft wenig erfahrene Radfahrer in alle Richtungen, manchmal auch direkt vor eines der konkurrierenden Autos. Von ruhig fließendem Ortsverkehr kann keine Rede sein. Grund ist ei- nerseits das zunehmende Verkehrs- aufkommen, zugleich die Sperrung der Promenade für Radfahrer und nicht zuletzt die aktuelle Sperrung der B76 ab Ostsee-Therme bis zum Ortskern, die besonders in der Hauptsaison zu vielen Unannehm- lichkeiten geführt hat. Vor allem das Radfahr-Verbot auf der Promenade bringt die Einwoh- ner in Rage. „Wie sollen unsere Kin- der denn unversehrt zur Schule kommen, “ fragen viele Eltern voller Sorge - und die ist nicht ganz unbe- rechtigt, wenn man sich die Situation vor Augen führt. Ausgelöst wurde die Initiative zur Sperrung der beliebten Radler-Strecke mit Meerblick durch eine Anwohnerin, die sich er- heblich gestört fühlte und die Zuständigen beim Kreis Ostholstein zur schnellen Hand- lung zwang. Denn offiziell sind die Promena- den generell als Fußgängerwege zu werten; Radfahrer wurden bislang nur geduldet. Nun musste die Timmendorfer Verwaltung han- deln, denn - so Bürgermeister Sven Partheil- Böhnke - „uns als Gemeinde sind leider die Hände gebunden. Wenn der Kreis das Rad- fahren auf der Strandpromenade per Verord- nung verbietet, müssen wir uns dem leider beugen.“ Die Timmendorfer reagierten mit einer viel beachteten Fahrrad-Demo, die im- merhin den Erfolg verzeichnete, dass eine „Fahrradstraße“ geplant wurde. Letztlich gab es dafür auch eine Zusage der Gemeindevertreter, aber die Umsetzung ließ auf sich warten. So demonstrierten rund 50 Radler erneut und hatten Erfolg: Noch in diesemMonat, also im Sep- tember, sollen die Strandstraße und die Rodenbergstraße in Niendorf sowie die Strandallee in Timmen- dorfer Strand „Fahrradstraßen“ wer- den, das heißt: Radfahrer haben Vorrang, der Durchgangsverkehr wird umgeleitet, allein die Anlieger (auch zugelassener LKW-Verkehr) dürfen hier fahren. Ob sich die Si- tuation dadurch entspannt, bleibt abzuwar- ten, denn die B 76 wird wegen eines Brücken- Neubaus weiterhin gesperrt bleiben - voraussichtlich bis zum Frühjahr 2022. Laut und heftig war die Demo der Radfahrer, hier an Niendorfer Hafen, die sich für gefahrlose Radwege einsetzten. Stadtradeln für die OGT-Kinderhilfe Sri Lanka Radfahren durch die Stadt, ein Zeichen setzen für progressive Fortbewegung ohne CO 2 -Ausstoß: das ist das Ziel einer Aktion des Ostsee-Gymnasiums, die zugleich einen karitativen Zweck erfüllen soll. Da der traditionelle Weihnachtsbasar zugunsten der Sri Lanka-Kinderhilfe auch diesmal nicht stattfinden wird, ist diesmal das „Radeln für Sri Lanka“ geplant. Das Ostsee-Gymnasium Timmendorfer Strand beteiligt sich in diesem Jahr zum drit- ten Mal in Folge an der Aktion „Stadtradeln – Radeln für ein gutes Klima“. Ziel ist es, auf all- täglichen Strecken den CO 2 -Ausstoß zu ver- ringern und durch Bewegung an der frischen Luft die Gesundheit zu fördern. Außerdem geht es darum, auf die dringend notwendige Verbesserung der Radinfrastruktur – insbe- sondere für Schulkinder – aufmerksam zu ma- chen. Jedes Mitglied der Schulgemeinschaft sammelt im Zeitraum 5.9. - 26.9. auf seinem Schul- oder Arbeitsweg und in seiner Freizeit so viele geradelte Kilometer wie möglich, so dass im besten Fall am Ende die 62 000 km aus dem letzten Jahr übertroffen werden kön- nen. Die Klasse 8a führt einen begleitenden Schülerwettbewerb der Bundeszentrale für politische Bildung zum Thema „Freie Fahrt fürs Fahrrad“ durch. Wie schon im vergangenen Jahr läuft (fast) parallel ein besonderes Hilfsprojekt: Die Schule engagiert sich seit 35 Jahren für ein Waisenhaus in Sri Lanka. Der Gesamterlös des unter normalen Bedingungen jährlich statt- findenden Weihnachtsbasars geht direkt an das „Hilfsprojekt Kinderhilfe Sri Lanka“, wel- ches insbesondere das Heim St. Theresa des Ordens „Good Shepherd“ unterstützt, in dem bitterarme Mädchen ein Zuhause finden. Durch die verlässliche Hilfe des Gymnasiums wurde vielen Mädchen neben Nahrung, Klei- dung und medizinischer Versorgung eine Schul- und Ausbildung ermöglicht. Ins Leben gerufen wurde das Projekt von Elisabeth We- gener, damals noch Lehrerin am OGT. Frau Wegener reist regelmäßig nach Sri Lanka und gibt den Timmendorfer Schülerinnen und Schülern anschließend Einblicke in das Leben vor Ort und die Nutzung der Spendengelder. Corona bedingt wird der Weihnachtsbasar auch in diesem Jahr wieder nicht stattfinden können. Daher will die Schulgemeinschaft die Aktion „Radeln für Sri Lanka“ wieder aufneh- men. Alle Mitglieder der Schule suchen sich für vier Wochen einen Sponsor, der für jeden gefahrenen Kilometer einen kleinen oder gro- ßen Beitrag spendet. So kann auch in diesem Jahr die Unterstützung sichergestellt werden. Wer das Waisenhaus unterstützen möchte, kann sich gerne an folgende Adresse wenden: Email: projekte@ogt.de , Sekretariat OGT 04503/31247 oder direkt auf das Spenden- konto überweisen : ev. luth. Kirchengemeinde Niendorf, IBAN: DE51213522400007001860. Anastasia Walz und die Mädchen freuen sich über die Erfolge des „Hilfsprojekts Kinderhilfe Sri Lanka“, die ihnen zu einem Zuhause verhalf

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