StrandBlick März 2021

Frühlingsstimmung im Niendorfer Vogelpark Die Sonne strahlt vom knallblauen Himmel. Sumpfige Wiesen umgeben das Gelände, auf dem sich Merkwürdiges abspielt: da kreischen exotische Vögel, da schlägt ein Pfau sein prächtiges Rad, da träumen Flamingos auf ihrem Teich, und überall wird gebalzt und geschnäbelt… Frühling im Vogelpark ist ein Erlebnis mitten in der Natur. Die Papageien flattern kreischend durch ihren „Dschungel“, die Pelikane schwimmen ruhig ihre Runden, und die rosa Flamingos träumen im Teich in den Tag hinein. So kennt man die Szenerie im Niendorfer Vogelpark, und viele haben sich nach ihr gesehnt. Denn in Zeiten des Lockdown war auch die Natur-Idylle mit den rund 250 exotischen Vogelarten ge- schlossen. Nun darf man wieder ’rein in den „Niendorfer Eulen- und Vogelpark“, allerdings mit Vorsicht und Abstand, wie derzeit üblich. Zwar gibt es in dem Freiluft-Gelände keine Maskenpflicht, aber vorsichtshalber hat man ein Schild angebracht mit der Bitte, sich mit einer Maske zu schützen. Außerdem gibt es jetzt eine Einbahnstraßen-Regelung, um allzu viel Nähe zu vermeiden. Die Gefahr ist allerdings gering. Viele ver- schlungene Wege führen durch den sieben Hektar großen Park, der seit über 30 Jahren eine Vielzahl seltener Vogelarten beherbergt. Darunter sind Raritäten wie Ibisse, Kasuare, Tukane, Greifvögel und selten Eulenarten. In den vergangenen Jahren haben Klaus Lang- feldt und ein engagierter Förderverein rund 450.000 Euro investiert, um für Vögel neue und artgerechte Gehege, Volièren oder Käfige einzurichten. Nun sitzen sie stolz in ihremmo- dernen und eleganten Zuhause. „Wir haben jetzt rund 1000 Vögel hier, 250 verschiedene Arten“, erklärt der erfahrene „Vogelvater“, der schon so manchen Jungvo- gel selbst per Hand aufgezogen hat. Im All- gemeinen kümmern sich allerdings die Eltern rührend um ihren Nachwuchs. Noch sind sie in der Brutphase, wobei es hier faszinierende Rituale gibt: Bei den Störchen sind zum Bei- spiel beide Eltern beteiligt, wobei „er“ und „sie“ gleichermaßen aktiv sind und sich unter kräf- tigem Klappern bei Nahrungssuche und Brü- ten freundschaftlich abwechseln. In der nächsten Kurve schauen zwei Kraniche neugierig um die Ecke ihre Freigeheges, eines der vielen im „natürlichsten Vogelpark Deutschlands“, der übrigens auch eine be- achtliche Eulensammlung vorweisen kann. Der Weg zurück zum Eingang führt vorbei am Pelikanteich. Bei milder Witterung können die Rosa Pelikane schon im März in ihr Außenge- hege umziehen; ansonsten müssen sich ihre Fans noch ein wenig gedulden. „Wenn eine Eisschicht auf dem Gehege liegt, bleiben sie in ihren gemütlichen Vogelhäusern“, erzählt Klaus Langfeldt. „Wir haben für jeden ein war- mes Plätzchen, auch für die Flamingos, die in der kalten Jahreszeit in einem schönen Haus aus groben Hölzern wohnen.“ Ein paar Schritte weiter, und schon sind wir wieder am Eingang, bei den Papageienvoliè- ren und ganz in der Nähe des Cafés. Das ist in „normalen“ Zeiten eine Attraktion für sich: mit frisch Gebackenem und freundlichem Ser- vice hat sich dieses kleine Refugium mitten im grünen Park einen Namen gemacht.Hier machen Radler gern Rast bei der Tour auf den grün umrahmten Wegen im Niendorfer Na- turschutzgebiet. Bei schönem Wetter kann man von der Son- nenterrasse aus die träumenden Flamingos beobachten. So wie es jetzt aussieht, wird’s zwar erst einmal kühl, aber die Chancen, die Sonne ebenso wie ein bisschen mehr Freiheit zu genießen, dürften jetzt täglich zunehmen. Geöffnet ist von 10.00 bis 17.00 Uhr. Paradiesische Natur: Eingang zum „natürlichsten Vogelpark in ganz Deutschland“ Prachtvoller Empfang: der Pfau schlägt auf dem Weg sein Rad Das Ehepaar Storch wechselt sich bei der Nahrungssuche freundschaftlich ab „Vogelvater“ Klaus Langfeldt hat schon so manchen Jungvogel per Hand aufgezogen Ruhig und verträumt schlendern die rosa Flamingos durch ihren Teich. „Sobald wir sicher sind, dass nichts mehr vereist ist, kommen die Vögel wieder auf ihren Lieblingsplatz.“ 16 StrandBlick März | 2021 Timmendorfer Strand Anzeige

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