StrandBlick Dezember 2020
Travemünde 41 St rand B li c k Deze mb e r | 2020 Egal wie: Es weihnachtet sehr! Anzeige Ob man nun dran glaubt, oder nicht: Weihnachten kommt, und Widerstand ist zwecklos. Flucht ist im Jahr 1 nach Corona unmöglich, und was bleibt ist: Hingabe. Versuchen Sie’s mal - könnte interessant werden. Weihnachten. Alle meinen zu wissen, was da- mit gemeint ist, dabei bedeutet Weihnachten für Jeden etwas anderes. Für die Einen ist Weihnachten tatsächlich das, was ursprüng- lich damit ge- meint sein dürfte, nämlich ein christ- liches Fest. Am anderen Ende der Skala stehen die- jenigen, für die Weihnachten der Startschuss in die Ferien möglichst weit weg darstellt. Irgendwo dazwi- schen findet man jene, die Weih- nachten als Fami- lienfest oder –tragödie sehen, die Geschenke- Junkies im Konsumrausch, die Fressorgien- freaks und die Kitschdekorateurinnen. Sie alle dürften in diesem Jahr nicht besonders glück- lich sein. Echte Christen müssen wahrscheinlich drau- ßen die Christmette feiern, die Weihnachts- flüchter können nirgendwo hin, die Familien- idylle findet nur statt, wenn man in Kauf nimmt, dass Uroma neben der Heizdecke noch einen kleinen Virus bekommt, die Ge- schenke liegen nicht un- term Baum sondern im UPS-Laster, gekocht wird nur für die, die sowieso immer am Tisch sitzen und überhaupt: Früher war mehr Lametta. Das Schlimme ist: Man kann nicht jammern! Schließlich geht´s den Anderen genau so und einigen deutlich schlech- ter! Da bleibt nur, das Be- ste draus zu machen. Zum Glück gibt es krea- tive Wege, das Fest der Liebe solidarisch zu be- gehen. „Leben sie KUNSTvoll“ ist meine Devise für dieses Weihnachtsfest. Bei der Geschenke- Frage helfe ich ihnen gern mit außergewöhn- licher Kunst weiter. Alles Andere kriegen Sie schon hin. Anja Es Kein Weihnachts- fan: Pinsel, der Hund von Anja Es Eine der Geschenkideen aus der Galerie Foto: Jacobsen Geister-Vernissage in Travemünde Anzeige Eine GEIST-reiche Veranstaltung mit mehr als 30 durchGEISTigten Gästen fand am Samstag, den 5. Dezember in der Ga- lerie Anja Es in der Alten Vogtei in Travemünde statt. Ohne Abstand und Mundschutz drängelten sich die Fotos der Kunst- sammler- und LiebhaberInnen in den stilvollen Galerieräumen. Von der Decke herab schwebten die Bilder der Gäste, die gern zur Vernissage gekom- men wären, aber aus bekannten Gründen nicht kommen duften. Dazwischen Galeristin Anja Es mit ihrer Assistentin Ines Wiese, die Künstlerin Katja Milde, deren Arbeiten prä- sentiert wurden und Vertreter der Presse. Auch der Musiker und Entertainer Christoph Wiatre war geistig zugegen und spielte auf dem Geister-Klavier seine größten Hits. Natürlich war auch für geistige Getränke ge- sorgt - in diesem Fall Himbeergeist. Geistliche waren nicht zugegen, aber dennoch gab es die obligatorische „Predigt zur Kunst" von der Galeristin herself. Sie stellte die Künstlerin und ihre humorvollen und ausdrucksstarken Bilder vor und sprach selbstverständlich mit Mundschutz. „Schade, dass man den Lippenstift nicht se- hen kann", so Anja Es in ihrer Rede; „ich habe mich extra aufgebretzelt.“ Das sah man auch so, und zusammen mit den wenigen physisch Anwesenden feierte die ganze Kunst-Gemeinschaft in edlem Zwirn stilvoll und vor allem GEISTreich die neuen Werke von Katja Milde. „Nach so langer Abstinenz konnte und wollte ich einfach endlich mal wieder das Gefühl ha- ben, eine Galerie zu betreiben und nicht nur einen Kunsthandel", so Anja Es. „Dieser Flair einer echten Vernissage, das Performen und der Kontakt zu meinen Kund*innen fehlen mir total. Ich habe mich einfach vom Fußball inspirieren lassen; da sind Geister-Spiele ja auch ein pro- bates Mittel, sicher und gesund zu bleiben. Safer-Art also, und das war wirklich eine lu- stige und schräge Angelegenheit, die allen Spaß gemacht hat." Ideenreich, stilvoll, originell: Katja Milde begei- sterte mit ihrer „Piep-Sho“ Anja Es begrüßte alle „nicht physisch anwesen- den Gäste“ bei der Geister-Vernissge Nur ein paar Besucher, aber viel Spaß und Inter- esse in der Galerie Anja Es. Foto: Vögele
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