StrandBlick November 2020
52 StrandBlick November | 2020 Bauen &Wohnen GutenTag, Herr Wolf! Sie besitzen eine lang- jährige Marktexpertise bezüglich der örtli- chen Immobilien und ihrer Preisentwick- lung. Jetzt sind viele interessierte Käufer wegen der derzeitigen Krise verunsichert. Wie wirkt sich aus Ihrer Erfahrung die Co- rona-Situation auf die Immobilien-Kauf- preise in unserer Region Lübeck & Osthol- stein aus? „Die Kaufpreise auf dem Wohn- immobilienmarkt zeigen sich bis- her absolut unbeeindruckt von den Auswirkungen der Corona- Einschränkungen. Im Gegenteil, sie steigen weiter an. Wohnimmo- bilienangebote und Bauland sind knapp, das Zinsniveau weiter niedrig und die Nachfrage anstei- gend. Die Anfang März 2020 ge- tätigten „düsteren Lockdown-Pro- gnosen“ von vielen Experten haben sich bisher nicht bewahr- heitet. Laut einer Schätzung des Statistischen Bundesamtes lagen die Preise für Wohnimmobilien in Deutschland im 2. Quartal 2020 durchschnittlich 1,4 % höher als im 1. Quartal 2020. Dies entspricht ei- nem Anstieg von 5,6 % gegen- über dem 2. Quartal 2019.“ Haben die Lockdown-Prognosen das Verhalten der Eigentümer und der Interessenten verändert? Wie sieht es bei dem Immobilien- angebot bzw. der Immobilien- nachfrage aus? „Das Immobilienangebot ist mo- mentan noch knapper als vor der Krise, was daran liegt, dass einige Verkäufer, aufgrund mangelnder Anlagealternativen einen Ver- kauf herauszögern oder zudem aktuell keine fremden Personen im privaten Umfeld wün- schen. Die Nachfrage nach Wohnimmobilien ist noch einmal gestiegen, besonders bei selbst genutzten Wohnungen und Häusern. Hier ist die Erklärung recht einfach, denn neben dem aktuell niedrigem Zinsniveau wird ge- rade in Krisenzeiten die Wertstabilität der Immobilie, besonders der Wohnimmobilie, imVergleich zu anderen Anlagen besonders geschätzt. Ebenso hat der Schock des Co- rona-Lockdowns zu einer unfreiwilligen Fo- kussierung auf die eigene Wohnsituation bzw. auch Wohn- & Arbeitssituation geführt. Diese wurde durch die Lockdown-Erfahrun- gen neu bewertet und es wurden mögliche Zukunftsstrategien entwickelt. Eigenheim und Geborgenheit für die Familie rückten wieder mehr in den Fokus.“ Haben sich denn mittlerweile auch die Suchkriterien der Interessenten aufgrund von Corona geändert? „Definitiv ja, denn die eigene Immobilie wird mittlerweile nicht mehr nur als Wohnbereich gesehen, sondern muss auch optimale Be- dingungen für Home-Schooling und für Home-Office erfüllen. Die Interessenten le- gen vermehrt Wert auf größere Wohnflä- chen, mehr Zimmer, großflächigere Aus- trittsmöglichkeiten bei Balkonen, Terrassen, Gärten, bessere Internetverbindungen, etc.. Ebenso hat gerade bei Großstädtern die Nachfrage nach Erst- und Zweitwohnsitzen in Küstennähe oder in ländlichen Regionen stark zugenommen, um hier im Falle erneu- ter Einschränkungen den dicht besiedelten Ballungszentren zu entfliehen.“ Aktuell leben wir ja alle in einer Ausnahme- situation, die sich ja täglich ändern könnte. Wie sind die mittel- & langfristigen Aussich- ten auf dem Immobilienmarkt? „Das ist eine sehr schwierige Frage, da uns noch der Herbst und der Winter mit unkalkulier- baren Coronaauswirkungen und entsprechenden Erkenntnissen bevorstehen. Eine seriöse Ein- schätzung der mittel- und langfristigen Auswirkungen auf den Wohnimmobilienmarkt ist in der aktuellen Lage mit täglich neuen, nicht vorhersehbaren Sze- narien und wirtschaftlichen Ent- wicklungen meines Erachtens nicht möglich. Ich könnte Ihnen jetzt die Auswir- kungen auf den Immobilienmarkt für verschiedene Szenarien skiz- zieren, aber das würde dann wohl den Rahmen dieses Interviews sprengen. Im nächsten Jahr ist da sicher eine tragfähigere Einschät- zung möglich.“ Würden Sie Verkäufern aktuell dazu raten, ihre Immobilie zu ver- kaufen? Oder sollte man gerade jetzt lieber abwarten? Grundsätzlich kann man sagen, dass sich in der momentanen Marktsituation ein sehr guter Verkaufspreis für eine Immobilie erzielen lässt. Wenn also Eigentümer aufgrund einer veränderten Le- benssituation zeitnah verkaufen müssen, so spricht da meines Erachtens nichts dage- gen. Das gleiche gilt für Eigentümer, die ge- winnbringend verkaufen möchten, um von den derzeit hohen Kaufpreisen zu profitie- ren. Diese sollten allerdings dann darauf achten, dass sie wieder in eine wertstabile Anlagen-Alternative investieren. Lassen Sie sich gern kompetent vor mir beraten! Sie erreichen mich in der Kurgartenstraße 82 in Travemünde, telefonisch unter 04502- 7774582. Anzeige „Die Immobilien-Nachfrage ist gestiegen“ Viele haben befürchtet, dass die Corona-Krise auch den Immobilienmarkt angreifen könnte. Das war zum Glück bisher ein Trugschluss: der geprüfte Imobilienwirt (DFI) Dominic Wolf, seit 2011 in Travemünde/Lübeck und Ostholstein tätig, erklärt uns die aktuelle Lage und die derzeitigen Ansprüche an eine „Immobilie für’s Leben“ im Interview. Der geprüfte Immobilienwirt (DFI) Dominic Wolf ist seit 2011 an der Ostseeküste und Umgebung tätig und kennt die aktuelle Lage
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