StrandBlick November 2020
10 StrandBlick November | 2020 Timmendorfer Strand „Auch ein Bürgermeister ist ein Mensch“ Er zählt zu den bekanntesten Einwohnern in Timmendorfer Strand - auch wenn er eigentlich in Hamburg gemeldet ist. Jürgen Hunke, Hamburger Unternehmer, Mäzen und engagierter Wahl-Timmendorfer, hat hier seit 25 Jahren seinen zweitenWohnsitz und dank seiner politischen Erfahrung einen guten Einblick in die derzeitige Situation. Die Diskussionen um Robert Wagner hat er wie die meisten Bürger im Ostseebad aufmerksam verfolgt. Jürgen Hunke zeigt Verständnis für die Situation des Bürger- meisters, über dessen Zukunft am 22. November mit einem „Abwahlverfahren“ entschieden werden soll, und wendet sich mit einem OFFENEN BRIEF an die Bürger in Timmendorfer Strand. „Die Aktionen gegen den gewählten Bürgermeister Robert Wagner schaden dem Ansehen unserer Gemeinde“, warnt der „begeisterte Wahl-Timmendorfer“ Jürgen Hunke Liebe Bürgerinnen und Bürger der Gemeinde Timmendorfer Strand, Sehr geehrte Damen und Herren, die verschiedenen Aktionen in den letzten 12 Monaten in der Öffentlichkeit gegen den gewählten Bürgermeister Robert Wagner schaden unserer Gemeinde, seinem Ansehen als Touristenort und auch der gemeinsamen Kommunikation der hier lebenden Menschen. Ich bin seit ca. 25 Jahren ein begeisterter Timmendorfer Bewohner. Weiterhin habe ich in meinem Leben eine Vielzahl von Ehrenämtern in Politik, Wirtschaft, Theater und Sport wahrgenommen. Auch wenn ich kein wahlberechtigter Timmendorfer bin, dafür aber einen fünfstelligen Betrag an Zweitwohnungssteuer zahle, möchte ich meine Rechte wahrnehmen, meine Meinung und Rat zu dieser Affäre zum Ausdruck bringen. So lange ich in Timmendorf lebe, gibt es von verschiedenen Seiten die Aussage, dass die Politik hier von vielen Einzel- interessen beeinflusst wird und wurde. Aus dieser Erkenntnis heraus hat sich der Ort gewünscht, einen jungen und unab- hängigen Kandidaten für die Aufgabe des Bürgermeisters in der Zukunft zu wählen. Das ist so geschehen. Verbesserungen in der Politik wird es nur geben mit der Konsequenz, dass es Veränderungen in der Leistungsbereitschaft und in der Qualität der Arbeit erreicht wird. Dazu kommen Kreativität und der Wille, mit den Steuergeldern gut umzugehen. Ich selbst war als junger Fraktionsvorsitzender einer großen Partei immerhin 16 Jahre im Großraum Hannover tätig und habe auch später in Hamburg als Spitzenkandidat und Landesvorsitzender einer politischen Partei immer den Filz und die Korruption bekämpft. Eines der wichtigsten politischen Bücher stammt aus meinem Mikado-Verlag mit dem Thema Korruption und Vorteilsannahme. Solch einen Punkt aufzuklären und zu lösen ist eine mühevolle Aufgabe. Sicher gibt es bei der Aufarbeitung auch Fehler und manchmal falsche Entscheidungen. Ich habe als überzeugter Christ gelernt, und immer in Diskussionen die Worte Gnade und Vergebung verwandt. Diese Begriffe sind für jeden von uns verständlich. Jeder von uns fasse sich an die eigene Nase, ob er im Leben nicht selbst einmal einen Fehler begangen hat. Wer will es verantworten, den jetzigen Bürgermeister Robert Wagner mit einer Abstimmung mit dem Verlust seines Arbeitsplatzes zu bestrafen. Wer will so etwas? So eine negative Abstimmung bedeutet für ihn eine lebenslange Bestrafung für seinen Arbeitsplatz. Was steckt dahinter? Bevor die Hintergründe bekannt sind und dem Bürgermeister Robert Wagner keine strafbare Handlung nachzuweisen ist, darf es so eine Bestrafung nicht geben. Wir leben in einer Demokratie und jeder von uns hat eine Familie, Kinder und Verwandte. Können wir das wirklich verantworten, solch eine harte Bestrafung vorzunehmen? NEIN! Robert Wagner muss nicht den Politikern gehorchen, sondern die Interessen der Bürger durchsetzen und im Ort dafür sorgen, dass konstruktive Beschlüsse durchgesetzt werden. Bei der nächsten Wahl in einigen Jahren können wir abstimmen, wer seine Aufgaben nicht erfüllt hat: einige Gewählte, Verantwortliche oder Abgeordnete oder Robert Wagner? Diese Chance sollten wir uns und beiden Parteien geben. Darum noch einmal NEIN gegen die Ablösung Robert Wagners. Bitte stimmen Sie mit NEIN bei der Bürgerabstimmung über die Ablösung von Robert Wagner! Im Sinne der Demokratie! Ein weiteres, wichtiges Argument bei der sehr schwierigen Finanzlage der Gemeinde ist, dass die Ablösung ca. € 350.000 kostet! Seien Sie herzlich gegrüßt Ihr Jürgen Hunke
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