StrandBlick Juli 2020

42 StrandBlick Juli | 2020 Travemünde / Priwall Schöne Aussichten: Beach-Bay am Priwall Da kommt mancher Stammgast ins Staunen: Wer seinen Urlaub früher schon auf dem Priwall verbracht hat, der wird das ruhige Ferien-Resort kaum wieder erkennen. Auf dem 38.000 Quadratmeter großen Areal rund um den Passathafen ent- stand eine Neubau-Anlage mit insgesamt 475 Ferienwohnungen und etlichen attraktiven Geschäften. Viele staunen, manche wundern sich, einige freuen sich über neue Attraktionen. Es gibt keinen Sturm der Begeisterung. Die giganti- schen Bauten der beiden großen Touristen- Projekte auf dem Travemünder Priwall wer- den von den meisten Gästen hingenommen. Die Lage ist eben besonders attraktiv. Da ist der Strand, auch an heißen Tagen halbvoll, der Blick auf die Viermast-Bark „Passat“ und der Standort an einer der schönsten Buchten der Ostsee. Das überzeugt viele, die zunächst kritisch reagieren. Geplant als „Waterfront“, was optisch gut zu- trifft, zur „Beach Bay“ umgetauft, lädt die Fe- rienanlage zum ausgiebigen Genuss ein. Mit zehn Cafés, Imbissen und Restaurants, einem Hotel, Indoor-Spielplatz, einigen Wellness-An- geboten und einer Ostsee-Station hat man sich auf den erwarteten Gäste-Ansturm vor- bereitet. Eine weitsichtige Entscheidung: „Beach Bay“ ist in diesem Jahr ein Urlaubs- Hit mit allem, was der Gast sich wünschen kann, von der Eisdiele über das neue Bierlokal bis zum Promi-Restaurant „Ahoi“ von TV-Star- koch Steffen Henssler. Hier haben Sie einen sagenhaften Ausblick auf die Trave und das Meer - ein besonderer Genuss, den man bereits weit vor der Zeit „gehobener Ansprüche“ zu schätzen wusste. Die Geschichte der Halbinsel Priwall beginnt schon im 12. Jahrhundert. Damals lag die so typische, dünenartige Landschaft vermutlich auf einer Insel - bis zum 13. Jahrhundert. Dann spülten mehrere Sturmfluten den Priwallhals mit seiner Flachwasserzone weg und ein neuer Zugang zur Pötenitzer Wiek entstand. Im gleichen Jahrhundert schuf man durch einen Staudamm eine dauerhafte Landverbindung nach Mecklenburg. Anno 1226 erteilte Kaiser Friedrich II. der Stadt Lübeck die Rechte an Travemünde sowie am Priwall. Das gab einigen Ärger, denn der Graf von Holstein war sehr interessiert an diesem Gebiet, garantierte es doch die Kontrolle über den Seehandel. Erst 1307 war man sich einig und schloss einen Friedensvertrag. Dass sich auch Mecklenburg am Handels-Stützpunkt interessiert zeigte, führte zu weiteren Streitig- keiten. Die Priwall-Fähre wurde immer wich- tiger, da so die Waren und Lebensmittel aus Mecklenburg nach Travemünde kamen. 803 kam es zu Verhandlungen zwischen der Han- sestadt Lübeck und Mecklenburg-Schwerin, wobei die Mecklenburger auf den Priwall verzichteten und dafür einige Lübecker Dörfer übernahmen. Im 19. Jahrhundert nahm die Dampfschiffahrt zu. Man ging mit der Zeit, wirtschaftete er- folgreich. Damals wurde dann auch eine Kohlen-Lagerstätte angelegt. Vier Jahre spä- ter entstand das erste Wirtshaus an der Priwallfähre; 1847 wurde die erste See-Bade- anstalt eröffnet. Man blickte nach vorn. Und dann brach die Cholera aus. Das not- wendige Lazarett wurde errichtet. Auch im folgenden Jahrhundert befand sich dort noch Stolz und stattlich präsentiert sich die Viermast-Bark Passat als Wahrzeichen vor dem Priwall Vieles hat sich verändert auf der Halbinsel gegenüber der Travemünder Flaniermeile. Prägnante Bauten dominieren im neuen Stil „Slow Down“ ist hier mehr als eine Empfehlung: in dem Hotel auf dem Priwall können Sie das luxuriöse Flair genießen Fast ein bisschen städtisch mutet der Baustil an, der den Priwall doch sehr verändert hat

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