StrandBlick Juni 2020

Künstler an der Küste 31 StrandBlick Juni | 2020 Promis in Mega-Maßen: Enke-Cäcilie Jansson Anzeigen David Bowie, Brigitte Bardot, Mick Jagger: Sie alle sind präsent, und das in beeindruckender Größe. Stark im Ausdruck, in kraftvollen Farben prangen sie an den Wänden ausgewählter Ateliers, Cafés und Privatwohnungen. Enke Cäcilie Jansson kreiert große Werke im kleinen Techau und begeistert damit Kunstfreunde in ganz Deutschland. Wer im Café Strand-Villa in Niendorf sitzt oder im Restaurant Weiße Düne in Norderney, der hat sie gesehen - und bestimmt nicht verges- sen. Die Porträts und Szenerien der Künstlerin Enke Cäcilie Jansson erzählen Geschichten, die sich einprägen. Nicht zuletzt ob ihrer Größe: Leinwand in Mega-Maßen ist ihre Spezialität, ebenso die starken Farben. Der unverkennbare Stil ist das Ergebnis zahl- reicher Versuche. „Ich hab‘ schon mit 14 Jahren Bilder gemalt, im Laufe der Zeit alles auspro- biert, sämtliche Stilarten, bis diese Ölgemälde entstanden sind.“ Später studierte sie an der Werk- kunstschule, arbeitete ei- nige Jahre in einer Agen- tur. Seit zehn Jahren ist sie nun schon hauptberuflich freie Künstlerin, wobei sie bereits etliche Auftragsar- beiten übernommen hat. „Da sind einzelne Porträts dabei, manchmal auch die ganze Familie auf Lein- wand verewigt.“ Am liebsten sind ihr nach wie vor jene Motive, die sie selbst auswählt, zum Bei- spiel „Josef und seine Brü- der“: „Das wollte ich unbe- dingt auf Leinwand bringen, diese Gang, ganz groß im Format 3,60 mal 1,90 Meter.“- Eines der neueren ihrer Lieblingsbilder ist das Por- trät der Kiez-Königin Olivia Jones. „Die finde ich toll! Vorlage war ein Foto, wie in vielen an- deren Fällen. So zum Beispiel auch beim Por- trät der Mädel von Pussy Riot. Sie inspirieren mich, weil ich sie bewundere. Diese mutigen Provokateurinnen musste ich einfach malen.“ Es gibt so einige Motive, die sie begeistern. Pro Jahr sind es 50 bis 60 Gemälde, die in ih- rem Atelier in Techau entstehen - „und jedes hat seine eigene Geschichte.“ Wer einige da- von aus der Ferne betrachten möchte, findet sie auf der Homepage www.enkecaecilie.de , den direkten Kontakt unter Tel. 0172-4016359. „La Reine du Kiez“: Eindrucksvolles Porträt von Olivia Jones & Gefolge Ausdrucksvolle Gemälde in Mega-Größe entstehen im Atelier in Techau: Enke-Cäcilie Jansson vor dem Bild „Josef und seine Brüder“ So lautet das Motto: „Bitte lächeln“ Die derzeitige Krise hat viele Selbständige kalt erwischt. Vor allem die Künstler waren von den Einschränkungen stark betroffen. Jetzt geht es wieder langsam aufwärts. Wie viele andere darf Anja Es in ihrer Galerie wieder Besucher empfangen. Natürlich mit Maske - aber das Motto lautet „bitte lächeln“. Anja Es sieht die Zukunft optimistisch. Jeder kennt das: Nach einem gehörigen Schrecken, einer bewältigten Krise oder einer überstandenen Krankheit kommt einem das Leben so schön vor. Ganz leicht fühlt es sich an, und man kann sich wieder über jede Klei- nigkeit freuen. Mir jedenfalls geht es gerade so. Meine gehobene Stimmung ist ganz im Einklang mit der Aura der Euphorie, die über den Küstenorten schwebt. Die Restaurants und Geschäfte haben geöff- net, die Hotels wirken nicht mehr wie Filmku- lissen und die UrlauberInnen wimmeln über die Promenade. Aber das Beste ist: Es ist wie- der Leben in der Galerie! Die Bilder und Ob- jekte finden wieder LiebhaberInnen und ich einen Sinn in der Kunst. Wir Kunst- und Kulturschaffenden sind in dem Moment, in dem Museen, Galerien und Büh- nen geschlossen sind, nicht mehr existent. Wir leben vom Publikum und zwar nicht nur im übertragenden Sinn. Dazu kommt auch noch ein sehr besonderes Gefühl: Stolz. Ich bin stolz auf uns alle. Wir ha- ben es geschafft, die größte Katastrophe ab- zuwenden und mit Disziplin, Vernunft und Zähneknirschen das ermöglicht, was wir jetzt schon genießen können – die Wiedergewin- nung von Freiheiten. Die Kunst ist sowieso frei – nützt aber nichts, wenn keiner guckt. Des- halb freue ich mich über jeden Blick. Blicke sind zur Zeit ein kostbares Gut. Da der Mund hinter einer Maske versteckt ist, muss man den Menschen zwangsläufig in die Au- gen sehen. Das birgt Risiken. In manchen Blicken möchte man ertrinken, andere sind so leer, dass es einem Angst und Bange wird. Es gibt „Weggucker“ und „Hin- gucker“, Charmeure und Erstaunte, Neugie- rige... die Palette ist bunter, als die von Andy Warhol. In den Augen zu lesen ist eine Kunst für sich, habe ich rausgefunden. Aber auch durch die Augen zu sprechen hat an Bedeu- tung gewonnen. Deshalb schminke ich jetzt nur noch die Augen, und der Lippenstift wird ranzig im Schrank. Wichtiger als Kajal und Lidstrich ist aber immer noch das, was im Zwischenmenschlichen immer schon alles ausgemacht hat – das Lächeln. Fällt mir im Moment ziemlich leicht, und wenn wir alle die Masken noch ein bisschen aufbehalten, kann ich auch irgendwann wieder den Lippenstift rausholen. Anja Es Man kann auch mit den Augen lächeln: Anja Es erklärt uns, wie man auch mit Maske optimistisch bleibt

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