StrandBlick Mai 2020

Scharbeutz / Neustadt 41 StrandBlick Mai | 2020 ROSEN, ROSEN, ROSEN Bernd Abel Pflanzenhandel – in 800 Sorten – engl. Rosen, franz. Duftrosen, historische Rosen Kletterrosen, Strauchrosen, Edelrosen, Beetrosen ...und vieles mehr gibts bei 23823 Seekamp (bei Hutzfeld) Eutiner Straße 21 Tel. 0 45 55-246 · Fax 0 45 55-71 40 86 Wir bringen Ihre Videos, Schmalfilme und Dias auf DVD PEGO Kamera-Technik www.pego-technik.de Wir haben eine neue Anschrift! Ab sofort finden Sie uns in 23858 Reinfeld, Feldstraße 27 · Tel. 0 45 33 / 2 08 90 47 Selbstverständlich sind wir weiterhin für Sie telefonisch (Mo.-Fr. von 09.00-17.00 Uhr) oder per eMail erreichbar. Erinnerung an eine Tragödie: Cap Arcona Sie hatten auf Rettung gehofft: 7000 evakuierte Häftlinge aus dem KZ Neuengamme waren auf der „Cap Arcona“ und dem Frachter „Thielbek“, als ein britischer Bomber am 3. Mai 1945 beide Schiffe vor Neustadt versenkte. Die Scharbeutzer Bürgermeisterin Bettina Schäfer, Landrat Reinhard Sager und Gemeindevertreter trafen sich zum Gedenken. Heute vor genau 75 Jahren ereignete sich eine der größten Schiffskatastrophen der Ge- schichte in den letzten Kriegstagen des Zwei- ten Weltkrieges in der Lübecker Bucht. Mehr als 7.000 Menschen kommen dabei am 3. Mai 1945 ums Leben. Sie sind Opfer eines folgenschweren Irr- tums: Britische Bomber versenkten das deutsche Passagierschiff "Cap Arcona" und den Frachter "Thielbek" vor Neustadt in Holstein. Die drei Ki- lometer vor der Küste liegenden Schiffe waren eher zufällig ins Faden- kreuz geraten. An Bord sind allerdings nicht wie angenommen deutsche Truppenverbände, sondern haupt- sächlich evakuierte Häftlinge aus dem Hamburger KZ Neuengamme. Doch auch die SS hatte offenbar in Erwägung gezogen, die Häftlinge niemals an ihrem Ziel ankommen zu lassen. Jedes dieser Kriegsopfer – egal von wem es in diesem grausamen Krieg ge- tötet oder misshandelt wurde - hatte eine ei- gene Geschichte, eine eigene Persönlichkeit, eine eigene unantastbare Würde, die gröblich verletzt wurde. Ich danke Herrn Landrat Sa- ger, unserem Dorfvorsteher von Haffkrug Herrn Kurth und den anwesenden Gemein- devertreterinnen und Gemeindevertretern, sowie Bürgerinnen und Bürgern für ihr heuti- ges stilles Gedenken an diese furchtbare Ka- tastrophe. Dafür braucht es keine offizielle Veranstaltung. Wir, die Nachgeborenen, haben unsere Ver- antwortung für ein friedliches Zusammenle- ben der Völker übernommen und die Ge- meinde Scharbeutz zu einemweltoffenen Ort gemacht, der Fremde wie Freunde empfängt, Nachbarn zur Familie macht und in dem Rassismus, Into- leranz und Fremdenfeindlichkeit keine Chance haben. Diese Worte sollten wir uns gerade jetzt wieder bewußter denn je machen. Wir, die wir weltweit einen gemeinsamen Krieg gegen ein Virus führen. Wir, die wir von einem besonders guten Ge- sundheitssystem profitieren. Wir, die wir in einem Kleinod leben dürfen. Wir alle schaffen das nur gemeinsam. Diese Haltungen müssen wir für die Zukunft bewahren, um unserer Ver- antwortung gerecht zu werden und unseren Beitrag dazu zu leisten, dass sich so etwas wie der Nationalsozia- lismus und die Cap Arcona-Katastrophe nie- mals wiederholen. Das sind wir den Opfern, derer wir heute gedenken, schuldig. Bettina Schäfer, Bürgermeisterin Scharbeutz Gedenken an eine Katastrophe: Bürgermeisterin, Gemeindevertreter und Landrat legten Kränze am Cap Arcona-Denkmal nieder

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