StrandBlick April 2020

6 StrandBlick April | 2020 Timmendorfer Strand Still ruht die See: Die leere Küste in der Krise Die Tage werden länger, sonniger, angenehm. Da möchte man raus, aufs Land, ans Meer. Das ist leider zur Zeit nicht möglich. Wegen der weltweiten Corona-Pandemie lautet das Motto #strandpause. „Bleibt zu Hause“, mahnen die Gastgeber, und man hofft auf Vernunft, auch wenn es bei dem sonnigen Wetter sicher vielen schwer fallen wird. Geschäfte, Restaurants und Cafés sind ge- schlossen, Kinderspielplätze und touristische Einrichtungen nicht mehr zugänglich. Öffent- liche Toilettenanlagen, Großparkplätze und Seebrücken bleiben noch bis mindestens bis zum 20. April gesperrt. Hotels mussten schlie- ßen und Feriengäste dürfen nicht anreisen. In Krankenhäusern und Pflegeheimen gilt Besuchsverbot und zur Zeit gilt zudem ein weitreichendes Kontaktverbot. „Bleibt zu Hause“ lautet der Rat aller Experten, die vor der Ansteckungsgefahr mit demCorona-Virus warnen. In den Ostseebädern hat man schnell und entschlossen reagiert. Ostern wird es ru- hig an der Küste. Mindestens bis Ostersonntag werden in Timmendorfer Strand neben allen anderen Geschäften auch die Supermärkte Ihre Türen geschlossen halten. An Karfreitag und Ostermontag ist ohnehin kein Verkauf gestattet. „Eine gute und vernünftige Ent- scheidung“, findet Michèl Soltmann, der Leiter des Timmendorfer Ordnungsamtes „Die Menschen sollen zu Hause bleiben. Was wir uns imMoment nicht leisten können sind Un- vernunft, Ignoranz oder Fahrlässigkeit. Alle sind jetzt gefragt, mit der Situation verant- wortungsbewusst umzugehen.“ - Die Gemein- deverwaltung will mit Hilfe der Polizei ent- sprechende Kontrollen durchführen. Dabei setzt man allerdings zunächst auf die Ver- nunft der Bürger und appelliert, die veröffent- lichten Verhaltensregeln zur Vermeidung und Ausbreitung einer Infektion ernst zu nehmen und einzuhalten. Unterstützung erhalten die Polizeistationen durch weitere Beamte des Bäderdienstes, die in der Osterzeit wieder im Einsatz sind. Zum Schutze aller muss das öffentliche Leben weiter heruntergefahren werden. Der Ort Timmendorfer Strand ist der- zeit nicht geeignet für Freizeitaktivitäten oder entspannte Strandspaziergänge. Das Gebot der Stunde ist, sich nur im begrün- deten Fall im öffentlichen Raum zu bewegen, also, wenn man einkaufen, zum Arzt oder zur Arbeit gehen muss. Es heißt, Abstand zu Mit- menschen zu halten, mindestens eineinhalb Meter sind vorgeschrieben. Das gilt beim Ein- kaufen und anderen wichtigen Erledigungen. Ein Spaziergang an der frischen Luft, eine Runde Gassi gehen mit dem Hund oder Jog- gen sind erlaubt, aber bitte alleine oder höch- stens zu zweit. Gruppenspaziergänge oder – Gruppenaktivitäten sind tabu. Auch im Timmendorfer Rathaus und im Bür- gerhaus Scharbeutz sind Besucher derzeit nicht willkommen. „Viele Angelegenheiten lassen sich auch per Post, Telefon oder E-Mail erledigen“, betont Bürgermeisterin Bettina Schäfer. „Falls Sie uns dennoch besuchen möchten, haben Sie bitte Verständnis, dass wir Ihnen ein Lächeln schenken, aber nicht die Hand geben werden.“ - Alles Aktuelle zur Lage finden Sie auf den Internetseiten der Landesregierung, des Kreises Ostholstein und auf der Homepage der Gemeinden Timmen- dorfer Strand und Scharbeutz. Leer ist der Strand, still ruht die See: So ruhig war es noch nie zu Ostern am Timmendorfer Strand! (Fotos: Susanne Dittmann) Das Ortszentrum einmal ganz anders, ohne Menschen, Autos, ohne touristischen Trubel. Alles ganz anders. Urlauber sind zur Zeit nicht erwünscht, auch nicht die Tagesgäste. Vorsichtshalber wurden die Seebrücken und Parkplätze gesperrt. Stille Meile: Die Kurpromenade steht sonst im Mittelpunkt des Urlaubs- geschehens. Jetzt sind Geschäfte, Cafés, Restaurants geschlossen

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