Bewegender Abschied von Pastor Vogel in Timmendorfer Strand

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Stilles Gedenken an Pastor Vogel in der Timmendorfer Waldkirche © Marco Heinen, Kirchenkreis OH
Stilles Gedenken an Pastor Vogel in der Timmendorfer Waldkirche © Marco Heinen, Kirchenkreis OH

Es war eine Trau­er­fei­er, wie sie Tim­men­dor­fer Strand nur sel­ten erlebt. Rund 500 Men­schen waren am 17. Janu­ar zur Wald­kir­che gekom­men, um ihrem Pas­tor die letz­te Ehre zu erwei­sen. Tho­mas Vogel, der mit sei­ner Gemein­de eng ver­bun­den war, starb am 5. Janu­ar nach sei­nem gewohn­ten Mor­gen­bad in der Ost­see. Die­ses Unglück been­de­te abrupt sei­ne Amts­zeit, die eigent­lich zu sei­nem 65. Lebens­jahr mit der Pen­sio­nie­rung aus­klin­gen soll­te. In sei­nem letz­ten akti­ven Jahr ist der Pas­tor „in geist­li­cher Ein­kehr zu Gott gegan­gen“, erklär­te Lan­des­bi­schof Ralf Meis­ter in sei­ner Trau­er­an­spra­che. „Nun ist es an der Zeit, Trost zu finden.“

Mehr als 25 Jah­re habe man den Pas­tor „als klu­gen Pre­di­ger“ auf der Kan­zel der Wald­kir­che erlebt, sag­te Ralf Meis­ter, Bischof der Han­no­ver­schen Lan­des­kir­che, der ein enger Freund der Fami­lie Vogel ist, in sei­ner Trau­er­an­spra­che. „Tho­mas Vogel war ein nach­denk­li­cher Mensch. Nicht alles, was ihn berühr­te, konn­te der Außen­ste­hen­de gleich ent­de­cken. In der sicht­ba­ren Begeis­te­rung blieb er zurück­hal­tend“, beschrieb Meis­ter den Freund. „Viel­leicht ist die­se Wald­kir­che in Tim­men­dor­fer Strand der wich­tigs­te Ort für ihn gewe­sen. Hier emp­fing er Gemein­schaft, hier konn­te er ver­kün­di­gen, was ihm Halt gab“, so der Bischof. Und: „Die­ser Beruf war sei­ne Berufung.“

Pas­tor Prof. Vogel hat­te selbst ein­mal Psalm 139 für sei­ne Trau­er­fei­er bestimmt. Dort heißt es: „Näh­me ich Flü­gel der Mor­gen­rö­te und blie­be am äußers­ten Meer, so wür­de auch dort dei­ne Hand mich füh­ren und dei­ne Rech­te mich hal­ten.“ Bestimmt hat­te Vogel auch, dass die Bach-Kan­ta­te „Wer nur den lie­ben Gott lässt wal­ten“ zu sei­nem für Mai geplan­ten Abschied von der Gemein­de gespielt wer­den sol­le. Sie erklang nun im Got­tes­dienst. Die Fami­lie nahm im Anschluss an die Trau­er­fei­er in aller Stil­le auf dem Wald­fried­hof Abschied.

Ab Febru­ar wird die eme­ri­tier­te Pas­to­rin Gie­se­la Arp-Kaschel für drei Mona­te ver­tre­tungs­wei­se die pfarr­amt­li­che Ver­sor­gung in Tim­men­dor­fer Strand übernehmen.

Text: Mar­co Hei­nen, Kir­chen­kreis OH / IR