Bewegender Neujahrsempfang & Abschied von der „Ära Owerien“

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Der Neujahrsempfang in Scharbeutz fand ausnahmsweise in der Turnhalle der Ostseegrundschule statt. Festlich und gemütlich war es auf an diesem neuen Ort. Foto: Katrin Gehrke
Der Neujahrsempfang in Scharbeutz fand ausnahmsweise in der Turnhalle der Schule statt. Festlich und gemütlich war es auf an diesem neuen Ort. Foto: Katrin Gehrke

Die­ser Neu­jahrs­emp­fang am 11. Janu­ar war zugleich ein Abschied von Bür­ger­meis­ter Vol­ker Owe­ri­en (par­tei­los), der sein Amt 18 Jah­re lang mit gro­ßen Enga­ge­ment und viel Erfolg aus­ge­führt hat. Wie sehr die Schar­beut­zer ihren schei­den­den Bür­ger­meis­ter mögen, zeig­te der gro­ße Andrang: Die Sitz­plät­ze in der Sport­hal­le der Grund­schu­le waren schnell belegt und selbst die Steh­plät­ze wur­den knapp. Rund 600 Zuschau­er woll­ten die letz­te Neu­jahrs­an­spra­che von Vol­ker Owe­ri­en miterleben.

In der fest­lich und mit Luft­bal­lon­trau­ben in den Lan­des­far­ben geschmück­ten Sport­hal­le begrüß­ten Bür­ger­meis­ter Vol­ker Owe­ri­en und Bür­ger­vor­ste­her Peter Nel­le alle Gäs­te per­sön­lich. Dazu gehör­ten auch die Bun­des­tags­ab­ge­ord­ne­ten Bet­ti­na Hage­dorn (SPD) und Ingo Gäde­chens (CDU), die Land­tags­ab­ge­ord­ne­ten San­dra Red­mann (SPD) und Hart­mut Ham­me­rich (CDU) sowie Robert Wag­ner (par­tei­los), Bür­ger­meis­ter der Nach­bar­ge­mein­de Tim­men­dor­fer Strand, und Bet­ti­na Schä­fer (par­tei­los), die am 1. Febru­ar als neue Bür­ger­meis­te­rin von Schar­beutz die Nach­fol­ge von Vol­ker Owe­ri­en antre­ten wird.

Prost Neujahr! Rund 600 Gäste stießen mit Bürgermeister Volker Owerien (links) und Bürgervorsteher Nelle auf das neue Jahr an. Foto: Katrin Gehrke
Prost Neu­jahr! Rund 600 Gäs­te stie­ßen mit Bür­ger­meis­ter Vol­ker Owe­ri­en (links) und Bür­ger­vor­ste­her Nel­le auf das neue Jahr an. Foto: Kat­rin Gehrke

Ich erlau­be mir, ihre Wir­kungs­zeit, Herr Bür­ger­meis­ter, als Ära Owe­ri­en zu bezeich­nen“, rich­te­te Peter Nel­le sei­ne Wor­te an Vol­ker Owe­ri­en und erklär­te, dass zur Ver­ab­schie­dung des Bür­ger­meis­ters eine geson­der­te Ver­an­stal­tung am 31. Janu­ar geplant sei.
„Frau Schä­fer ist also unse­re Zukunft“, erklär­te Peter Nel­le und ern­te­te dafür Applaus.
In sei­ner Rede bedank­te sich Vol­ker Owe­ri­en zunächst bei sei­ner Sekre­tä­rin Clau­dia Rie­per für die Orga­ni­sa­ti­on der Ver­an­stal­tung: „Sie hat immer nur gesagt: ‚Chef, dar­um brau­chen Sie sich über­haupt nicht küm­mern, las­sen Sie mich mal machen.‘ Und wie Sie sehen, sie hat sich - zusam­men mit unse­rer Haff­kru­ger Event­fir­ma ‚Die Gestal­ter‘, mit Ste­fan Schrö­der, bes­tens geküm­mert. Vie­len Dank euch beiden.“
In sei­ner Rede blick­te Vol­ker Owe­ri­en auf das ver­gan­ge­ne Jahr zurück und zog eine über­aus posi­ti­ve Bilanz. Er beton­te, dass die Gemein­de Schar­beutz auf­grund ihrer Ent­wick­lung in den letz­ten Jah­ren eine hohe Attrak­ti­vi­tät bei vie­len Fami­li­en, Kapi­tal­an­le­gern und Unter­neh­men genießt. Ver­ant­wort­lich dafür sind sei­ner Mei­nung nach der Tou­ris­mus sowie Inves­ti­tio­nen in Schu­le, Kin­der­ta­ges­stät­ten, Woh­nungs­bau und Ein­zel­han­del. Als posi­ti­ves Bei­spiel nann­te er die Ent­wick­lung von Pönitz. Dort wur­de die Schu­le, ein Sport­park, der Bus­bahn­hof und eine Park&Bike-Station gebaut. Anfang Dezem­ber wur­de ein Nah­ver­sor­gungs­markt eröff­net. Das Ärz­te­haus soll in drei Mona­ten bezugs­fer­tig sein. „Eine sol­che Infra­struk­tur­ent­wick­lung, wie wir sie in den letz­ten Jah­ren in Pönitz umge­setzt haben, ist für unser Bin­nen­land auch Garant dafür, den Weg­zug jun­ger Men­schen zu ver­hin­dern und den Zuzug von Neu­bür­gern zu för­dern“, erklär­te Vol­ker Owe­ri­en und ern­te­te begeis­ter­ten Applaus. Inves­tiert wur­de außer­dem in die Frei­wil­li­ge Feu­er­wehr, das Park­leit­sys­tem, in die KITA Haff­krug und das Haff­hus, um nur eini­ge Bei­spie­le zu nen­nen. Und auch für die Zukunft hat Vol­ker Owe­ri­en bereits eini­ges auf den Weg gebracht. Dazu gehö­ren ein Feu­er­wehr­ge­rä­te- und Dorf­ge­mein­schafts­haus in Schürs­dorf, der Anbau an das Pönit­zer Muse­um, die Sanie­rung der Tou­rist-Info Schar­beutz und des Kling­ber­ger Kur­park­hau­ses sowie der Neu­bau der bei­den Seebrücken.

Trotz aller Inves­ti­tio­nen ist der der­zei­ti­ge Schul­den­stand im Gemein­de­haus­halt sogar noch um 1,6 Mil­lio­nen Euro gerin­ger als 2002. Dadurch konn­te die Zins­be­las­tung für den Gemein­de­haus­halt seit 2002 von 780.000 Euro auf 491.000 Euro jähr­lich, also um 37% gesenkt wer­den. „Wir haben mit dem Haus­halt 2020 nun­mehr auch das 15. Jahr in Fol­ge einen in Ein­nah­men und Aus­ga­ben aus­ge­gli­che­nen Haus­halt vor­ge­legt und auch die mit­tel­fris­ti­ge Finanz­pla­nung bis zum Jahr 2023 ist in Ein­nah­men und Aus­ga­ben aus­ge­gli­chen“, berich­te­te Vol­ker Owe­ri­en. „Und damit das Bes­te zum Schluss: Auch der gera­de fer­tig­ge­stell­te Jah­res­ab­schluss 2019 bestä­tigt unse­re Vor­ge­hens­wei­se. Denn wir wer­den auch das abge­lau­fe­ne Jahr mit einem Über­schuss i.H.v. 1,2 Mil­lio­nen Euro abschließen.“

Bettina Schäfer, die im Februar das Scharbeutzer Bürgermeisteramt antritt, und Ingo Gädechens applaudieren Volker Owerien. Foto: Katrin Gehrke
Bet­ti­na Schä­fer, die im Febru­ar das Schar­beut­zer Bür­ger­meis­ter­amt antritt, und Ingo Gäde­chens applau­die­ren Vol­ker Owe­ri­en. Foto: Kat­rin Gehrke

Wie nahe Vol­ker Owe­ri­en der Abschied ging, ließ er erst bei sei­nen Schluss­wor­ten erken­nen. „Ich will nicht ver­heh­len, dass mir die Ent­schei­dung, nicht mehr für eine vier­te Amts­zeit zu kan­di­die­ren, nicht leicht gefal­len ist. Denn ein Amt, wie das eines Bür­ger­meis­ters los­zu­las­sen, das so unglaub­lich span­nend und her­aus­for­dernd ist, indem so vie­le Mög­lich­kei­ten ste­cken, selbst Ideen ein­zu­brin­gen, um eine Gemein­de gemein­sam mit vie­len ande­ren Betei­lig­ten wei­ter zu ent­wi­ckeln, täg­lich für Pro­ble­me auch Lösun­gen zu fin­den und mit unter­schied­li­chen Men­schen umzu­ge­hen, das war – mit allen Höhen und Tie­fen, aller Freu­de und manch­mal Ärger, schon ein sehr schö­ner und erfül­len­der Beruf.
Aber alles hat sei­ne Zeit und so freue ich mich auf einen neu­en Lebens­ab­schnitt und neue Auf­ga­ben. Mir bleibt nur, mich bei allen zu bedan­ken, die mich unter­stützt haben für die ver­trau­ens­vol­le und gute Zusam­men­ar­beit, gera­de auch dann, wenn es ein­mal Schwie­rig­kei­ten und kri­ti­sche Situa­tio­nen zu bewäl­ti­gen gab. Ich bit­te Sie, mei­ne Nach­fol­ge­rin Bet­ti­na Schä­fer eben­so ver­trau­ens­voll und kon­struk­tiv zu beglei­ten. Und Ihnen, lie­be Frau Schä­fer, wün­sche ich alles Gute, viel Freu­de an ihrem neu­en Amt und eine stets glück­li­che Hand bei ihren Ent­schei­dun­gen für unse­re Gemeinde.“