Tag der Entscheidung: Pro oder Contra ETC?

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"Timmendorf ohne Eishockey - das geht nicht!" Da sind sich die Spieler, Trainer und etliche Timmendorfer einig. (Foto: Susanne Dittmann)
"Timmendorf ohne Eishockey - das geht nicht!" Da sind sich die Spieler, Trainer und etliche Timmendorfer einig. (Foto: Susanne Dittmann)

Die Span­nung steigt in Tim­men­dor­fer Strand. Am Sonn­tag, den 26. Febru­ar, ent­schei­den die Bür­ger per Stimm­zet­tel über Fort­be­stand oder Abriss des Eis­lauf- und Ten­nis­zen­trums. „Sind Sie für den wei­te­ren Erhalt des ETC?“ lau­tet die kur­ze und schlich­te Fra­ge. Ins­ge­samt 7631 Abstim­mungs­be­rech­tig­te gibt es im sport­li­chen Ost­see­bad. „Wir hof­fen, dass mög­lichst vie­le zur Wahl gehen“, sagen die zahl­rei­chen ETC-Befür­wor­ter. Sie wer­den min­des­tens 1529 Ja-Stim­men brau­chen, damit der Bür­ger­ent­scheid auch juris­tisch fun­diert ist.

Wenn der Bür­ger­ent­scheid posi­tiv für das ETC aus­fällt, muss sich die Gemein­de finan­zi­ell beacht­lich ins Zeug legen. Rund 8,3 Mil­lio­nen Euro müss­ten in den Gemein­de­haus­hal­ten von 2017 und 2018 für Reno­vie­run­gen und Erneue­run­gen in der Eis- und Ten­nis­hal­le ein­ge­plant wer­den. Um einen umfas­sen­den Ein­blick zu bekom­men, hat­te das ETC zunächst zum „Tag der offe­nen Tür“ ein­ge­la­den; eini­ge Tage spä­ter bot die Gemein­de mit einer Infor­ma­ti­ons­ver­an­stal­tung die Gele­gen­heit, von allen invol­vier­ten Fach­leu­ten Zah­len und Fak­ten zu erfah­ren und auch mal hin­ter die Kulis­sen zu schauen.

Zum ers­ten Mal waren die Tech­nik­räu­me und die Spie­ler­ka­bi­nen des ETC für die Öffent­lich­keit zugäng­lich. Beson­ders beein­dru­ckend war für die Inter­es­sier­ten die gro­ße Kühl­ma­schi­ne, mit der das Eis auf­be­rei­tet wird: Sie stammt aus dem Jahr 1984. Bei der anschlie­ßen­den Infor­ma­ti­ons­ver­an­stal­tung im ETC-Café stell­te Archi­tekt Jörg Bever das Sanie­rungs­kon­zept für die Eis- und Ten­nis­hal­le mit geplan­tem Zeit­ab­lauf und Kos­ten­schät­zung vor. In den Gesamt­kos­ten von 8,3 Mio. Euro sind alle bau­li­chen und tech­ni­schen Sanie­run­gen ent­hal­ten sowie die Moder­ni­sie­rung der Brandschutzanlagen.

Die Dach­ein­de­ckung, die Käl­te- und Wär­me­tech­nik und die Sani­tär­an­la­gen sol­len erneu­ert wer­den, eben­so die Spie­ler­ka­bi­nen. Die betei­lig­ten Inge­nieu­re der Fir­ma Möl­ler, Mey­er Gotha, die über viel Erfah­rung beim Bau von Eis- und Schwimm­hal­len ver­fü­gen, haben bestä­tigt, dass die Bau­sub­stanz der Hal­le sehr gut ist. Die Beton­pis­te befin­det sich in einem ein­wand­frei­en Zustand. Der Brand­schutz ver­langt eine neue Brand­mel­de­an­la­ge und Sicher­heits­be­leuch­tung sowie die Ein­klei­dung der Holz­trä­ger. Grund­sätz­lich ist die Hal­le für 2400 Men­schen zuläs­sig, da aus­rei­chend Flucht­we­ge vor­han­den sind. Wenn die Erneue­rung der Brand­schutz­an­la­gen erfolgt ist, ist die Hal­le als Ver­samm­lungs­stät­te zuge­las­sen, was auch Ver­an­stal­tun­gen im Som­mer ermög­licht, ohne Sondererlaubnis.

Im Rah­men der Podi­ums­dis­kus­si­on unter der Lei­tung von Mar­ti­na Jan­ke-Han­sen konn­ten Zuschau­er Fra­gen stel­len und State­ments abge­ben. Die Reak­tio­nen aus dem Publi­kum waren über­wie­gend posi­tiv. Diet­mar Baum­schä­fer vom NTSV bat um die Zustim­mung zur Sanie­rung, da sonst die Ten­nis­spar­te des NTSV ein­ge­stellt wer­den müss­te. Den­nis Sau­er­brei vom Eis­ho­ckey-Club wies dar­auf hin, dass die Hal­le für Tim­men­dor­fer Strand ein Allein­stel­lungs­merk­mal ist und man sie wesent­lich effek­ti­ver nut­zen könn­te, wenn die Sanie­rung abge­schlos­sen ist. Gemein­de­ju­gend­pfle­ger Chris­ti­an Groh­mann warb ein­dring­lich um den Erhalt der Hal­le, da Sport eine ganz hohe Bedeu­tung hat, um Kin­dern und Jugend­li­chen mehr zu bie­ten als Com­pu­ter­spie­le und das „Abhän­gen“ mit Gleich­alt­ri­gen. Er lob­te die gute Jugend­be­treu­ung des Ten­nis- und Eis­ho­ckey-Clubs, in dem schon gro­ße Talen­te geför­dert wur­den. Von den Eis­ho­ckey- Nach­wuchs­spie­lern mel­de­te sich Mika Rogat­ty zu Wort. Er wün­sche sich sehr, dass die Hal­le bleibt, damit alle Kin­der wei­ter­hin den Sport betrei­ben kön­nen, der ihnen am meis­ten am Her­zen liegt.

Jetzt geht es ums Gan­ze: die Ent­schei­dung für oder gegen das ETC hat für Tim­men­dor­fer Strand erheb­li­che Bedeu­tung. Abge­stimmt wird am 26. Febru­ar von 8.00 bis 18.00 Uhr in sie­ben Wahl­lo­ka­len: im Bahn­hof, im Pas­tor-Pfeif­fer-Haus und der GGS Strand (Schu­le Post­stra­ße), in Nien­dorf im Haus des Kur­gas­tes und im Hotel „Strand­haus“, in Hem­mels­dorf neben dem Feu­er­wehr­haus (Jugend­grup­pen­raum), in Groß Tim­men­dorf in der Alten Schule.