Blauweiß fügen sich die Impressionen von Claudia Küster stimmungsvoll in die Szenerie des Wintergarten-Restaurants; dunkel und geheimnisvoll sitzt „Der Leser“ mit verbundenen Augen im „Raucherzimmer“, neben den „Bad News“ mit Zeitungs-Collage von Roland Peeters. In der Halle begrüßt die „springende Siggi“ mit lockerer Leichtigkeit die Gäste, im ersten Stockwerk sitzt Coco Chanel von Enke-Cecilie Jansson, plakativ in typisch farbenfroher Spachteltechnik im Großformat. Und in der Ecke wartet der „Fallrückzieher“ von Bronzeskulpteur Albrecht Braune auf seine Entdeckung - Perfektion mit sportlichem Schwung. All diese Werke gehören zur Aktion „Kunst an der Küste“, die zur Zeit mit ihrer zweiten Ausstellung im Travemünder Hotel A-Rosa das Publikum begeistert, von der Vernissage am 13. September bis zu Finissage im Dezember 2014.
„Ich freue mich sehr, dass diese Werke so viel Anklang finden“, sagte Hoteldirektor Thomas Lenz zur Begrüßung der Vernissage-Gäste in der Pianobar. Organisiert und platziert hat sie die Travemünder Kunstwerkerin Ninette Mathiessen, und sie hat den Kunstwerken mit sicherem Gespür genau den Ort gesucht, an dem sie am besten zur Geltung kommen. So begeistern die in zartblau-weiß gespachtelten Gemälde der Münsteraner Künstlerin Claudia Küster in der farblich und atmosphärisch stimmigen Umgebung des Wintergarten-Restaurants; die feinen Frauenporträts von Roland Peeters begegnen den Besuchern in vielen ausgesuchten Winkeln und repräsentativ in der Eingangshalle; die Werke in Mega-Maßen von Enke-Cäcilie Jansson - Porträts von Helmut Schmidt bis zu den Stones - setzen kunstvolle Akzente in die Stockwerke, und die Bronzefiguren von Albrecht Braune zeigen schwungvoll-sportliche Szenen.
„Diese Figuren werden auf außergewöhnliche Weise gefertigt, mit Stahl, Draht und Bauschaum“, erzählt die Tochter des Künstlers, der zur Vernissage leider nicht persönlich kommen konnte. „Zu guter Letzt werden die Hände geschnitzt, aus Holz und sehr filigran, perfekt bis ins Detail.“ - Es lohnt sich, etwas Zeit mitzubringen, um die einzelnen Werke zu bewundern. „Es ist ja auch schon etwas Besonderes, dass die Künstler sagen, wir geben unsere Werke vier Monate her“, meint Organisatorin und „Kunstwerkerin“ Ninette Mathiessen, die übrigens in der Alten Vogtei in der Travemünder Vorderreihe ihre eigene Galerie betreibt. „Und man sollte bedenken, wenn man eines der Bilder kauft: man kauft nicht nur ein Kunstwerk, sondern ein Stück des Künstlers selbst.“ So einen Entschluss sollte man mit einem Kaffee auf dem „Marktplatz“ feiern, den Blick auf einem der originellsten Gemälde der Ausstellung: „Nach Sonnenaufgang mag ich noch gern reiten gehen“, heißt das Bild von Roland Peeters und zeigt einen lächelnden Mann, der auf einem Hai über die Leinwand „galoppiert“… eine Freude für alle, die das Schöne und Skurrile zu schätzen wissen.